Die große Wiederentdeckung: Shirley Jacksons Bestseller über ihr turbulentes Familienleben.
Neben ihrem Talent für das Schaurige war die große amerikanische Autorin Shirley Jackson bekannt für die absurd-komische Betrachtung ihres Lebens als Ehefrau und Mutter von vier Kindern in einem baufälligen Herrenhaus in Vermont. In ›Krawall und Kekse‹, das erstmals 1953 erschien, hadert sie mit liegenbleibenden Autos, Haushaltshilfen, die nicht wiederkommen, und einem selbstvergessenen Ehemann, der mit seinen Nachkommen erst etwas zu tun haben will, wenn sie lesen und schreiben können. Auch die altklugen Kinder tanzen ihr auf der Nase herum: Sohn Laurie erfindet einen aufmüpfigen Klassenkameraden, dem er seine eigenen Streiche anhängt. Tochter Jannie geht nirgends ohne ihre Puppen-Entourage hin, Baby Sally isst eine Spinne und grinst triumphierend.
Dieses Buch ist ein zeitloses Lesevergnügen, das unterschwellig damalige wie gegenwärtige Rollenverhältnisse aufs Korn nimmt. So berührt es alle, die in Mehrfachrollen stecken und die Herausforderungen der sogenannten Work-Life-Balance kennen.
"Ich sah mit der allen Müttern gemeinsamen, unbewussten Hoffnung auf die Uhr, dass die Zeit auf magische Weise vergangen und bereits Zeit zum Schlafengehen wäre."
Ich habe was seichtes für zwischendurch gesucht und hiermit auch bekommen, was ich erwartet habe.
Die Anekdoten einer Hausfrau aus den 70er-Jahren haben mich gut unterhalten und gelegentlich zum Schmunzeln gebracht.
In dieser Zeit war eine Frau die Tacheles redet sicher etwas besonderes.
Mir werden die zahlreichen geschilderten Episoden ihres Familienlebens aber sicherlich nicht langfristig in Erinnerung bleiben.
Ausflug ins Familienleben der 50er Jahre - turbulent und witzig!
chuckipop aus Bünde am 17.11.2022
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
"Krawall und Kekse" von Shirley Jackson ist als Hardcover mit Schutzumschlag bei Arche Literatur Verlag AG und bietet 256 Seiten Lesespaß :)
Der Titel und das Cover sprechen bereits für sich und sind perfekt getroffen.
Shirley Jackson schreibt liebenswert, äußerst unterhaltsam und bringt die Dinge so herrlich auf den Punkt! Durch das ganze Buch, das einen umfassenden Einblick in das Leben der 6-köpfigen Familie Jackson bietet, zieht sich dieser tolle Humor, der das alltägliche Chaos begleitet.
Die Hausfrau von damals hatte perfekt zu sein, und so lächelt sie das Geschehen, und mag es auch noch so turbulent sein, einfach weg und beschränkt sich auf das Wesentliche - die Versorgung ihrer Familie. Wie es dabei in ihrem Innern aussieht, erzählt sie uns zwar sehr wohl, sie lässt uns hinein in ihre Gedanken- und Gefühlswelt, die aber ansonsten natürlich gar nicht nach außen dringen darf ;)
Allerlei Begebenheiten aus ihrem Alltag und viele schräge, abstruse, teils beinahe skurrile besondere Episoden gibt die Autorin an ihre Leser weiter, und das so lebendig und authentisch, dass man das Kindergeschrei, herumfliegende Klamotten und einen leicht verpeilten Ehemann auf der Couch wunderbar vor dem inneren Ohr & Auge hat!
Eine herrliche Betrachtung des Bildes der Frau in der Gesellschaft - glücklicherweise hat sich seit damals damals einiges weiterentwickelt...Faszinierend finde ich, wie viele DInge absolut altmodisch erscheinen und zugleich ist so vieles brandaktuell!
Familienleben zum Schmunzeln und Haare raufen: ein tolles Buch, das man abends auf dem Sofa nach einem ereignisreichen Tag ganz in Ruhe zum abschalten lesen kann!
Unsere Buchhändler*innen meinen
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Aus einer beliebten zeitgenössischen Kolumne im Amerika der beginnenden 1950er Jahre wird hier, durch etwas Beiwerk, ein Roman. Wir erleben einen chaotischen Familienalltag mit einigen Kindern, die unterschiedlich anstrengend und witzig sind und vielen Tieren, es geht munter zu bei diesen Leuten.
Sehr humorig geschildert, bleibt der Leserschaft jedoch nicht verborgen, welche Anforderungen vor allem die Ehefrau und Mutter zu bewältigen hat. Ein atemloser Text, der für Lacher sorgt, einige Passagen durchaus aktuell.
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"Ich würde sagen, Sie können sich glücklich schätzen, eine Wohnung in der Stadt zu haben."
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Die Aussage von Mrs. Black, die in der Überschrift zitiert wird, stimmt allerdings für die junge Familie, die im Mittelpunkt von "Krawall und Kekse" steht, nur bedingt: Ist doch dem Schriftstellerehepaar mit den zwei entzückenden Kindern eben jene Wohnung gekündigt worden. Also begibt man sich auf Wohnungssuche außerhalb der Stadt, da auch um schon um 1950 die Mietkosten weit nach oben gegangen sind, und gleichzeitig die finanziellen Erträge der ehrenwerten Schreibkunst da eher nicht mithalten können. Aber auch auf dem Land ist Wohnraum knapp:
"Am Ende des zweiten Tages hatten wir sogar eine Scheune besichtigt, von der jemand dachte, er könnte sie ja mal vermieten. Darin befanden sich allerdings zwei Kühe und ein Traktor, und nicht mal Mrs. Blacks optimistischer Vorschlag, dass wir aus den Stallboxen leicht Kinderzimmer machen könnten, ermunterte uns, einzuschlagen..."
Glücklicherweise findet sich dann doch eine günstige Immobilie, das sogenannte Fielding-Haus. Zwar rund "1000 Jahre" alt, eher eine Million Jahre, wie ein Freund der Familie unkt, aber: Es hat Säulen vor der Fassade UND dahinter ein Haus! "Und wenn dem so ist, und wenn es Rohre hat und einen Ofen und Schlafzimmer, und die vermieten uns das, dann ziehen wir da ein."
Weitere Text-Proben lasse ich hier nicht folgen, denn ich würde unweigerlich beginnen, dieses Meisterwerk der literarischen Hoch-Komik Seite für Seite einfach abzuschreiben, ist mir zu mühsam, und Ihnen fehlte diese Perle im wohl bestückten Bücherregal...
Mit feinstem Wortwitz, herrlich satirisch, hat die Autorin dieser fiktiven, und doch autbiographischen, Familie ein schriftstellerisches Denkmal gesetzt. Egal, ob es um den Einzug inˋs neue Heim geht, um die Geburt des dritten Kindes, oder um die Fantasie der beiden Erstgeborenen, um einen ganz "normalen" Einkauf von Kinderkleidung oder um die verheerenden Folgen einer Familien-Grippe, alles ist urkomisch, niemals verletzend, jammernd oder gar verklärend ge- und beschrieben! Hier sass eine emanzipierte Frau an der Schreibmaschine, erfrischend modern nahm sie die eigene Situation aufˋs Korn, und dank der genialen Übersetzung von Nicole Seifert (Die obendrein ein phantastisches Nachwort beigesteuert hat...) kann man die zeitliche Entstehung der Texte nur an Hand der Menge der gerauchten Zigaretten und dem nicht Vorhandensein von Handys korrekt einordnen.
Sollten Sie jetzt überlegen, woher Sie den Namen Shirley Jackson kennen: Sie war eine der direkten schreibenden Nachfahrinnen von Edgar Allan Poe, ihre bekanntesten Romane werden, sehr passend, im Bereich "Klassische unheimliche Literatur" eingeordnet. "Spuk in Hill House" und "Wir haben schon immer im Schloss gelebt" lassen auch heute noch die Liebhaber des Genres mit der Zunge schnalzen. Mehr zum Thema "Hill House" können Sie übrigens bei meinem sehr geschätzten Kollegen Andrè Pingel nachlesen, seine Würdigung der großen Autorin macht mehr als Lust auf die dunkle Seite der Schriftstellerin!
Ich habe mich auf jeden Fall köstlich amüsiert und empfehle aus eigener Erfahrung: Lesen Sie das Buch beim ersten Mal am besten, wenn Sie allein sind! Ansonsten ergeht spätestens nach dem dritten oder vierten "Das musst Du Dir noch anhören" auch an Sie, nach dem Abwischen der Lachtränen, die Aufforderung, gefälligst das ganze Buch vorzulesen...
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