Dem Erdmännchenclan - allen voran Rufus & Ray - gelingt in Band 6 gerade noch rechtzeitig die Flucht aus dem Berliner Zoo in ein vermeintlich idyllisches Waldstück, wo die Großstädter erstmal ordentlich für (Ver)Stimmung sorgen. So kann es gehen: Der Berliner Zoo braucht Geld, und Zoochef Windhoeck verhökert kurzerhand den Clan der beliebten Erdmännchen an ein Gartencenter im eiskalten Oslo. In letzter Sekunde gelingt dank Ray und Rufus die Flucht. Völlig erschöpft und mit nichts als dem felligen Leben landet der Clan nach langer Irrfahrt in einem lauschigen, Sicherheit verheißenden Wald. Doch die Idylle trügt, denn die Waldbewohner, allen voran Keiler Herrmann, sind alles andere als begeistert von den Neuen. Als ausgerechnet Rufus sich in eine Häsin verguckt, Ray einen Discoschuppen aufzieht und ein paar junge Erdmännchen mit halluzinogenen Früchten experimentieren, eskaliert der Konflikt zwischen den alten und den neuen Waldbewohnern ...
Aberwitziges Waldabenteuer mit gekonnten Parallelen zu unserer Menschenwelt
Lesezauber_Zeilenreise aus Eggenstein-Leopoldshafen am 11.08.2023
Bewertungsnummer: 1998428
Bewertet: Hörbuch (MP3-CD)
Ins kalte Oslo will der Erdmännchenclan rund um Ray und Rufus sicher nicht! Dann lieber aus dem Zoo ausbüchsen und sich in den nächsten Wald durchschlagen. Gedacht, getan und so landet der putzige Clan nach einem gefahrvollen Weg also im Wald. Jetzt nur noch schnell einen Bau finden und dann kann man das neue Leben wieder genießen. Doch da haben die Erdmännchen die Rechnung ohne die heimischen Waldtiere gemacht. Die sind nämlich gar nicht amüsiert über die zugezogenen Bewohner mit Migrationshintergrund. Eine Handvoll Tiere, allen voran Keiler Herrmann, macht Front gegen die vermeintlichen ausländischen und damit per se störenden, faulen, lärmenden und schlicht unerwünschten Erdmännchen. Noch dazu, wenn diese es wagen, dem heimischen Waldhasen das Weibchen abspenstig zu machen (Rufus verliebt sich Hals über Kopf und die Häsin erwidert seine Gefühle), mit den Waschbären einen lärmenden Discoschuppen zu betreiben und dann auch noch Drogen in Form von halluzinogenen Früchten in Umlauf bringen. Das kann nur eskalieren.
Ich liebe und feiere es, wie Christoph Maria Herbst die Hörbücher dieser Reihe liest. Er ist ein echtes Stimmwunder und verleiht jedem Charakter seine ganz eigene Note. Und auch die Zwischentöne werden perfekt intoniert. Großartig! Ein bisschen traurig war ich allerdings, weil diese Story so wenig bis gar nichts mit den Vorgängerbänden zu tun hat, bei denen es um Krimifälle ging, die die Erdmännchen mit dem menschlichen Detektiv Phil gemeinsam lösen. Das hier ist ein absolutes Waldabenteuer nur mit Tieren. Nichtdestotrotz auch amüsant und vor allem mit herrlich überspitzten und dennoch auf den Punkt getroffenen Parallelen zu unserer Gesellschaft. Stichwort: Rassismus, Vorurteile, Kriegstreiberei. Wer eine Geschichte wie in den Vorbänden erwartet, ist vielleicht enttäuscht bzw. muss eventuell mit enttäuschten Erwartungen rechnen. Wer sich unvoreingenommen darauf einlassen kann, wird mit einer rasanten, superlustigen und vor allem genial gelesenen Geschichte belohnt.
4/5 Sterne gibt’s dafür von mir.
Worum geht’s?
Der Berliner Zoo braucht Geld, deshalb soll der Erdmännchen-Clan verkauft werden. Der bekommt das mit und flüchtet rechtzeitig, bevor der Zoodirektor sie nach Oslo verschicken kann. Doch dann kentert das Boot, mit dem sie sich aus dem Staub machen wollten und der Clan landet mitten in einem Wald – in dem sie nicht bei allen Tieren willkommen sind.
Meine Meinung:
Nachdem mit dem letzten Fall alles hätte vorbei sein sollen, dürfen wir doch noch einen weiteren Erdmännchen-Roman in Händen halten. Zum Glück hat das Autorenduo hinter dem Pseudonym Moritz Matthies mit „Der Wald ruft“ die kleinen Kerlchen ein weiteres Mal auf ein Abenteuer geschickt. Wenn auch ganz anders, als die Bücher davor. Wo wir zuvor Kriminalfälle mit urkomischer Spannung hatten, so wird es in diesem Buch fast ein bisschen politisch – aber dennoch ist das Buch mindestens genauso unterhaltsam zu lesen, wie die Vorgängerbände.
Neben den bekannten Clanmitgliedern Ray, Rufus, Rocky und all den anderen, lernen wir diesmal eine bunte Mischung an Wald- und Wiesentieren kennen. Die Hasendame Grete, Herrmann, den Keiler, eine lustige und komplett gechillte Gruppe Waschbären, um nur einige davon zu nennen – ein bunter Haufen, der total unterhaltsam ist. Und wir werden von den Autoren durch die verschiedenen Aeras der Geschichte geführt. Zunächst sind wir mit dem Hirschkönig in der Monarchie, mit Keiler Herrmann – der ein bisschen an Adolf Hitler erinnert und gegen Ende immer mehr in die Rolle des Führers geschrieben wird – sind wir fast schon im 2. Weltkrieg und landen ganz am Ende in einer Demokratie. Das ist wirklich Geschichte mal anders!
Und im Rahmen dieser Zeitreise durch die einzelnen Epochen der Weltgeschichte erleben wir auch aktuelle Themen wie Immigration und Fremdenfeindlichkeit. Obwohl auch dieses Buch wieder mit Unmengen an Situationskomik aufwartet, so behandelt es damit doch auch ernste und aktuelle Themen. Wie gesagt, es ist anders, als die Fälle zuvor. So gesehen haben wir gar keinen Fall. Auch habe ich Phil, Rays menschlichen Partner, etwas vermisst. Aber der Umzug und der Versuch eines Neustarts war spannend zu lesen. Auch dieses Buch hat mich total begeistert und ich habe mit den Erdmännchen mitgefiebert. Hier gab es ebenfalls spannende Momente und es war keine Sekunde langweilig – im Gegenteil! Auch hier konnte ich nicht aufhören zu lesen und ich bin schon sehr gespannt, wie es mit den Fellfreunden weitergeht. Werden sie in den Zoo zurückkehren können? Bleiben sie im Wald? Werden wir Phil wiedersehen? Wird es einen neuen Fall geben? Nach diesem Buch kann ich nur sagen: Alles ist möglich und ich freue mich total auf den nächsten Roman – egal, in welche Richtung er uns führen wird.
Fazit:
„Der Wald ruft“ von Moritz Matthies ist anders, als die Romane zuvor. Es wird politischer, aber dennoch genauso unterhaltsam, witzig und spannend wie die Vorgängerbände. Neben einer Reise von der Monarchie übers Dritte Reich in die Demokratie haben wir es mit Immigration und Fremdenfeindlichkeit zu tun. Ernste Themen, denen die Autoren dennoch durch Situationskomik und Spannung eine Leichtigkeit geben, die die Seiten nur so dahinfliegen lassen. Und dennoch schaffen die Autoren es, die Ernsthaftigkeit der Themen herauszustellen – anhand einem Clan Erdmännchen und einem Haufen Waldtiere, die alle wundervoll genial gewählte Charaktere darstellen. Das ist wirklich eine Kunst, die nicht jeder beherrscht.
Daher ganz klare 5 Sterne für dieses wundervolle tierische Meisterwerk!
Die Erdmännchen sind wieder da! Gewohnt lustig, diesmal aber ohne Kriminalfall, denn sie sind auf der Flucht aus dem Zoo und müssen versuchen im Wald ein neues Zuhause zu finden.
Mit den schon bekannten Charakteren Ray und seiner Familie, aber einer deutlich gesellschaftskritischeren Geschichte begeistert auch dieser Erdmännchen-Roman mal wieder!
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Wieder zum Schreien komisch, wie Christoph Maria Herbst das Universum der Erdmännchen zum Leben erweckt und zum Leuchten bringt. Diesmal hat es Ray, Rufus und den ganzen Clan arg erwischt, denn sie alle müssen den Berliner Zoo verlassen und eine neue Heimat finden. Da scheint ihnen ein Waldgebiet, gar nicht so weit von Berlin entfernt, nahezu perfekt, aber die Idylle trügt und dann wird es ziemlich turbulent und auch ausgesprochen politisch, natürlich nur für den, der es sehen und hören will!
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