Hulda Gold ist Hebamme, Seelentrösterin, engagierte Kämpferin gegen das Unrecht. Aber wer hilft ihr in größter Not?
Berlin, 1926. Hulda Gold musste ihre Stelle als Hebamme in der Frauenklinik aufgegeben und lebt nun in einem Arbeiterviertel fern von ihrem alten Kiez. Hier auf der sogenannten Roten Insel kann sie in der Praxis von Grete Fischer mitarbeiten. Gemeinsam kümmern sich die beiden Frauen um Menschen, die täglich gegen Armut und Not kämpfen - während in ganz Berlin die politischen Spannungen zunehmen. Immer wieder kommt es zu Konflikten zwischen Kommunisten, Anhängern der nationalsozialistischen Bewegung und den Ringvereinen. Auch das Viertel auf der Roten Insel ist von den Unruhen geprägt. Grete, die einer kommunistischen Gruppe anhängt, scheint es mit dem Gesetz nicht so genau zu nehmen. Als sich die brodelnde Stimmung in handfeste Gewalt entlädt, gerät Hulda zwischen alle Fronten. Und sie muss sich der größten Bewährungsprobe ihres Lebens stellen.
Teil 5 der Erfolgsreihe: Jeder Band ein Spiegel-Bestseller. Jeder Band ein großes Lesevergnügen!
Hulda Gold wagt einen neuen Anfang - wie immer realistisch und dramatisch
Ingrid aus Erkelenz am 30.01.2023
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Der fünfte Band der „Hebamme von Berlin“-Serie von Anne Stern führte mich als Leserin auf die sogenannte Rote Insel in der Hauptstadt Deutschlands, die für den vorliegenden Teil der Reihe titelgebend ist. Die Gegend wird nicht etwa als Insel benannt, weil Wasser sie umgibt, sondern weil sie von Bahnlinien eingegrenzt wird. Auf der Karte, die sich hinter der vorderen Klappe verbirgt, ist dieser Umstand sehr schön illustriert. Die Protagonistin Hulda Gold hat hier eine neue Unterkunft und Arbeit gefunden. Die Farbe Rot in der Bezeichnung nimmt Bezug darauf, dass dort früher die linke Arbeiterbewegung verbreitet war, die auch im vorliegenden Roman eine Rolle spielt.
Im Juni 1926 ist Hulda von ihrem verstorbenen Verlobten hochschwanger. Ihre Arbeit an der Klinik durfte sie nicht weiter ausüben und als zukünftig alleinerziehende Mutter musste sie auch ihre Wohnung aufgeben. Ihre Freundin Grete, Ärztin auf der Roten Insel, beschäftigt sie als Arzthelferin und hat dafür gesorgt, dass sie im Souterrain des Hauses, in dem die Praxis liegt, ein Zimmer beziehen kann. Grete hilft Frauen in schwierigen Situationen, Hulda steht ihr dabei zur Seite. Mit Bedenken sieht Hulda die Entwicklung, dass die links Gesinnten, zu denen auch ihre Freundin gehört, zunehmend in Zwist geraten mit den Anhängern der erstarkenden nationalsozialistischen Bewegung. Als ein Kohlenhändler aus dem Viertel erschlagen aufgefunden wird, trifft Hulda auf ihren früheren Geliebten Karl, der für seinen Vater die Umstände des Mords aufklären soll.
Anders als bisher wirft der Prolog kein Rätsel auf, wie er in die kommende Geschichte einzuordnen ist, sondern beschreibt eine Situation vor acht Jahren im Leben von Grete, die zeigt, wie sich deren Meinung zu bestimmten Themen entwickelt hat. Im Mittelpunkt des fünften Bands stehen diesmal nicht nur die Gefühle von Hulda, die durch die nahe Geburt beeinflusst sind und sie nun auf der anderen Seite erfahren lassen, was sie schon viele Male als Hebamme erlebt hat. Außerdem gelingt es Anne Stern, mir als Leserin die Hintergründe des Konflikts zwischen rechter und linker politischer Gesinnung verständlich zu machen. Sie ließ das Tagesgeschehen von Hulda mit weiteren Informationen zu gerade angesagten Themen lebendig werden.
Hulda kann sich nicht der Tatsache entziehen, dass ihr Kind von einem Vater aus einer höheren Gesellschaftsschicht stammt. Der Besuch in seinem Elternhaus verdeutlicht ihr den Kontrast zur deutlich ärmeren Bevölkerungsschicht, die in ihrer neuen Heimat wohnt und zu denen auch Frauen gehören, die Gretes Praxis aufsuchen. Sie versucht zu verstehen, warum Grete an ihren Ansichten festhält, wodurch es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den beiden Frauen kommt, ohne dass ihre Freundschaft dadurch beeinträchtigt wird.
Im fünften Band der Romanreihe über ihr „Fräulein Gold“ beschreibt Anne Stern erneut mit viel Feinsinn, vorstellbar und mit vielen Erklärungen und Details, wie ihre Protagonistin Hulda, die hochschwanger ist, einen neuen Anfang gewagt hat. Aber dennoch blickt sie in eine unsichere Zukunft und muss sich in Anbetracht dessen und in Erwartung des baldigen Mutterglücks mit ihren Gefühlen auseinandersetzen, während sie in ihrem Umfeld Ausschreitungen politischer Denkart erlebt. Glücklicherweise stellt Hulda fest, dass ihre früheren Freunde und Freundinnen sie nicht vergessen haben. Daraus schöpft sie Mut und Zuversicht. Das Ende gestaltet sich dramatisch und spannend. Ich freue mich auf den nächsten Band, zu dem es bereits eine Leseprobe im Buch gibt. Sehr gerne empfehle ich das Buch an Lesende historischer Romane weiter.
Auf der roten Insel
Carmen Vicari aus Dossenheim am 12.01.2023
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Berlin, 1926: Die Hebamme Hulda Gold musste ihre Stellung in einer renommierten Frauenklinik aufgeben. Als unverheiratete Schwangere ist sie dort nicht gern gesehen. Doch Hulda findet Unterschlupf bei ihrer Freundin, der Ärztin Grete Fischer. Dort arbeitet sie als Sprechstunden- und Arztgehilfin und kümmert sich gemeinsam mit Grete um die Menschen, denen es noch schlechter geht als ihnen.
In Berlin nehmen die politischen Spannungen derweil immer mehr zu. Vermehrt kommt es Auseinandersetzungen zwischen Kommunisten, Anhängern der nationalsozialistischen Bewegung und den Ringvereinen. Auch Grete scheint nicht ganz außen vor zu stehen und ehe Hulda es sich versieht, gibt es einen Toten.
Auch Huldas alter Freund Karl North gerät zwischen die Fronten. Sein lang vermisster Vater will ihn für seine Zwecke einspannen, doch kann Karl dies zulassen und sind da nicht doch noch Gefühle für Hulda?
Ich habe auch den fünften Band wieder als Hörbuch gehört. Anna Thalbach liest das Buch so ausgezeichnet, dass die Protagonisten regelrecht im Kopfkino erscheinen und plastisch werden. Jedem haucht die Sprecherin Leben ein und so brauche ich die Namen gar nicht erst zu hören, sondern erkenne die Protagonisten bereits daran, wie Anna Thalbach sie spricht.
Die Geschichte ist wieder sehr spannend, auch wenn der Mordfall eher eine untergeordnete Rolle hat. Vielmehr geht es um Hulda, das Chaos, das sich in ihrem Leben breit gemacht hat und die politischen Spannungen, die immer mehr zunehmen.
Natürlich wird der Mord aufgeklärt, doch fand ich es sehr interessant, wie die Autorin Anne Stern mich auf eine geschichtliche Reise nahm, mir die Spannungen und die Stimmung im Berlin der 20er Jahre nahebrachte. Auch Hulda durfte ich wieder von ihrer ganz persönlichen Seite erleben.
Fazit:
Für mich ist Fräulein Gold eine sehr spannende, lehrreiche und emotionale Reihe, bei der ich mich immer schon auf den nächsten Band freue und mir dann aber gleich das Hörbuch dazu nehme, um wieder zusammen mit Anna Thalbach in die Geschichte eintauchen zu können.
Unsere Buchhändler*innen meinen
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Ich liebe Anne Stern und ich habe auch schon die anderen 4 Bände verschlungen. Bald gibt es den sechsten Band. Die Geschichte von Hulda Gold geht weiter und wird mit jedem Band besser.
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Hebamme und Schnüffelnase Hulda Gold ist zurück! Im nunmehr 5.Band der Reihe bereitet sie sich auf eine für sie ganz neue Aufgabe vor: sie wird selbst Mutter.
Bei ihrer Freundin Grete arbeitet sie als Arzthelferin aber als die politischen Unruhen im Viertel immer gewalttätigere Ausmaße annehmen, gerät sie erneut in eine brenzlige Situation. Nur gut, daß sie trotz ihres Umzuges aus ihrem alten Kiez auf all ihre Freunde zählen kann.
Für mich wie ein Wiedersehen mit alten Freunden und liebgewonnenen Bekannten. Ich freue mich jetzt schon auf den 6.Band "Die Lichter der Stadt", der voraussichtlich im Oktober 2023 erscheinen wird.
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