Familie Mohn hat die Mutter verloren. Jetzt steht sie im Verdacht, die Trauerarbeit zu verschleppen. Das Leben muss doch weitergehen, sagen die Nachbarn, meint das Traueramt. Doch Vater Adam, die wütende Linne, der nach Hause zurückgekehrte Student Steve und Micha, der Jüngste, wollen nicht weitergehen. Sie möchten Johanne bewahren - nicht nur in ihren eigenen Erinnerungen, sondern in unzähligen Geschichten, die deren Leben so vielleicht gar nie geschrieben hat.
Sie können beißen aber man kann sie besiegen, die Schlangen im Garten
Kristall86 aus an der Nordseeküste am 12.01.2023
Bewertungsnummer: 1858851
Bewertet: eBook (ePUB)
!ein Lesehighlight 2022/2023!
Klappentext:
„Familie Mohn hat die Mutter verloren. Jetzt steht sie im Verdacht, die Trauerarbeit zu verschleppen. Das Leben muss doch weitergehen, sagen die Nachbarn, meint das Traueramt. Doch Vater Adam, die wütende Linne, der nach Hause zurückgekehrte Student Steve und Micha, der Jüngste, wollen nicht weitergehen. Sie möchten Johanne bewahren – nicht nur in ihren eigenen Erinnerungen, sondern in unzähligen Geschichten, die deren Leben so vielleicht gar nie geschrieben hat.“
Stefanie von Schulte greift in ihrem Buch „Schlangen im Garten“ ein sehr wichtiges Thema auf: Trauerbewältigung bzw. Trauerarbeit. In ihrer Geschichte rund um die Familie Mohn geht die Trauerbewältigung ihren eigenen Weg und das schmeckt nicht jedem. Die Geschichte ist geprägt von den „Schlangen im Garten“ nämlich den Außenstehenden die der festen Überzeugung sind wie man denn eigentlich richtig trauert. Es mag Menschen geben, Trauernde, die für solche „Hinweise“ empfänglich sind und es wird die geben, die die ganze Art und Weise der gut gemeinten Ratschläge mehr als vermessen ansieht. Jeder soll auf seine ganz eigene Weise trauern dürfen und Familie Mohn macht es in diesem Buch eben so! Von Schulte zeigt hier ein feines Gespür mit dem Thema umzugehen, es erstmal überhaupt anzusprechen und dann eben in einer Geschichte zu verweben die mit Sicherheit irgendwo so passiert hätte sein können oder gerade passiert oder geschehen wird. Ihre Art einen gewissen Zauber ins Buch zu bringen ist ihr mit ihrer Sprache gelungen. Man kann irgendwann nicht mehr zwischen Realität und „Zauber“ unterscheiden. Mal etwas poetisch, mal philosophisch und zum nachdenken anregend oder auch der aktuelle heutige Ton werden bei ihr verwendet. Sie ist äußerst vielseitig ohne dabei den roten Faden zu verlieren aber vor den Schlangen im Garten müssen wir uns definitiv in Acht nehmen…ein jeder von uns!
Fazit: Das Buch wird die Schlangen ansprechen und die Trauernden und die, die sich mit dem Tot befassen und es wird auch die ansprechen die mit dem Thema nichts zu tun haben wollen (die werden sagen: „Wieder ein Buch zum Thema Tot - braucht keiner!“) bis sie es eben selbst betrifft…5 Sterne inkl. Leseempfehlung für dieses Werk!
Einzigartige Trauerarbeit einer besonderen Familie
Buechermango am 29.08.2022
Bewertungsnummer: 1775940
Bewertet: eBook (ePUB)
“Zum Abendbrot isst er jetzt immer eine Seite aus dem Tagebuch seiner verstorbenen Frau. Er isst sie roh, und er tut es aus Liebe.“
So beginnt das Buch und genau so geht es weiter. Eine Frau stirbt und hinterlässt Mann und Kinder. Eine Familie, die mit dem Leben ohne sie und der Trauer um sie komplett überfordert ist.
Vater Adam geht ein. Ist abwesend, auch wenn er da ist. Sohn Steve versucht Verantwortung für die Familie zu übernehmen und vergisst sich selbst dabei. Tochter Linne flüchtet sich in Aggressionen, der äußere Schmerz tut doch viel weniger weh als der Innere. Nesthäkchen Micha beobachtet und flüchtet in die eigene Welt.
Lange scheint sie nur ihre Trauer zu verbinden, doch mit der Zeit tauchen immer mehr Leute auf. Erinnerungen werden wach und vor allem geteilt. Familie Mohn überwindet die Gräben, die der Verlust zwischen ihnen geschaffen hat, und es ist ein ganz besonderes Gefühl, ihnen dabei zuzuschauen.
“Wer beim Trauern auffällt, richtet gesellschaftlichen Schaden an. Es macht Ärger, wenn einer seine Arbeit aufgibt, wie Adam es getan hat. Wenn Studenten ein Semester aussetzen wie Steve. Wenn Kinder aus der Reihe tanzen wie diese Kinder. Es gilt, das Sterben generell fernzuhalten, denn sonst wird nicht mehr richtig gelebt und konsumiert.“
Natürlich handelt es sich hier um eine sehr emotionale Geschichte. Das Thema ist kein Leichtes und hier gibt es viel, was schief gehen kann. In meinen Augen ist aber verdammt viel gut gelaufen.
Mir haben die Charaktere total gut gefallen. Nein, super sympathisch waren sie erst alle nicht, aber sie wachsen. Sie fallen hin, sie stehen auf, sie machen weiter, auch wenn sie gar nicht wollen. Die Geschichte entwickelt sich wie von allein und ich bin nur so durch die Seiten geflogen.
„Aber Linne und Micha stehen wie kleine Automaten, die ihre Aufgaben ordnungsgemäß erledigt haben, denen aber im System die Funktion fehlt, was zu tun ist, hat man eben diese Aufgaben ausgeführt. Vielleicht ist es ja das, was Steve gerade bei sich und den anderen spürt. Ob sie deswegen alle auseinanderfallen. Weil ihnen die Funktion fehlt, was zu tun ist, stirbt einer von ihnen.“
Es passieren einige absurde Dinge, die die Stimmung immer wieder aufhellen und einfach zu dieser besonderen Situation passen. Die Tragik kommt aber natürlich nicht zu kurz, wir haben hier kein easy Wohlfühlbuch und das zeigt auch der Schreibstil. Teilweise etwas schnörkelig und detailliert, manchmal für mich fast schon zu abgehackt. Hier ist auf jeden Fall etwas Konzentration erforderlich.
Schlangen im Garten ist eine zarte Geschichte voller Trauer und Erkenntnisse. Ich habe Familie Mohn einfach in mein Herz geschlossen und bin froh, dass ich sie begleiten konnte. Eine Geschichte, die ins Herz geht und sich festsetzt.
Ein sehr bildhafter, surrealer Roman über eine Familie, die ein Mitglied verliert und leider nur eines gemeinsam hat: Sie können alle nicht mit Trauer umgehen. Doch ganz unterschiedliche Helfer kreuzen ihren Weg, dass jeder auf seinem eigenen Pfad wandert um seine Trauer letztendlich Raum zu geben. Mit Leichtigkeit und Humor packt die Autorin das Thema Trauerverarbeitung an. Fabelhaft, poetisch und fantasievoll. Nicht ganz so stark wie ihr erster Roman, aber sehr lesenswert.
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Ein kleiner, feiner, bildhafter surrealer Roman einer Familie in Trauer. Johanne Mohn ist verstorben, die Familie zieht sich zurück und verarbeitet den Verlust mit unterschiedlichen Gefühlen. Ein ganz besonderes Buch!
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