Spuk und Schmied

Josh ist ein junger Mann, der seit jeher Geister sehen kann. Aber ein ausgebildetes Medium ist er nicht. Und auf der Suche nach einem neuen Job und damit auch einem neuen Zuhause, findet er die Stellenausschreibung in Mannix Estate, die wie gerufen kommt. In Neubaugebieten gibt es weniger Geister - logisch, schließlich ist dort noch keiner gestorben - und gleichzeitig kann er in einem Spuckhaus arbeiten und wohnen, wo ihn die Menschen nicht mehr als verrückt oder schwierig bezeichnen können. Ein Gespräch hier mit der "Luft" würde zur Show und zum Spuckhaus-Erlebnis gehören. Womit er aber nicht gerechnet hat, ist die Tatsache, dass die Geister sich auf dem Geländer des Hotels manifestieren und die Führungskräfte diese nicht nur sehen, sondern auch mit ihnen reden können. Für Josh geht damit geradezu ein Traum in Erfüllung, denn auf einmal ist er nicht mehr der Sonderling, der von allen gemieden wird. Problem Nummer Eins: Er hat mit dem Schmied, der ebenfalls dort arbeitet, einen heißen One-Night-Stand verbracht. Jeder weiß schließlich, dass das eine mögliche kollegiale Beziehung erschweren kann. Problem Nummer Zwei: Die Geister verschweigen etwas und am Schluss entpuppt sich dieses Etwas als eine ganz schön große Sache, die ihm und allen anderen große Kopfzerbrechen verursacht. Ewan, der als Schmied auf dem Geländer arbeitet und auch wohnt, hat einen kleinen Narren an Josh gefressen. Er mag den Mann, mit dem er einige heiße Stunden verbracht hat, doch sein teilweise zickiges Verhalten irritiert ihn. Nicht ahnend, dass es ein ziemliches Missverständnis ist, das ihr erstes Treffen auf dem Geländer nach der Nacht, so kompliziert darstellt. Doch im Verlauf der Geschichte freunden sie sich an und die Beziehung der Beiden ist eher ein nebensächlicher Strang, denn die Vorkommnisse auf dem Geländer und das, was die Geister eröffnen, hat viel mehr Präsenz. Ich liebe diese Geschichte. Es ist so witzig teilweise und so herrlich skurril! An manchen Stellen musste ich herzhaft lachen, an anderen tat mir Josh dagegen durchaus leid und dann hätte ihm gerne eine über den Kopf gezogen. Ewan ist ein sanfter Riese, wie er im Buche steht - wortwörtlich dieses Mal xD -, kann aber auch ganz schön beschützend und eigensinnig sein. Die Nebencharaktere und die Geister waren einfach nur herrlich! Besonders der Geist Carter hat für einige Lacher bei mir gesorgt. Der Schreibstil ist locker und dadurch, dass es sowohl aus Joshs, als auch aus Ewans Sicht geschrieben ist, hat man Einblicke nicht nur in beide Charaktere, sondern auch in die Geschehnisse und das Wissen von beiden Seiten bekommen, was ich immer zu schätzen weiß. Das Buch hatte ich innerhalb von zwei Tagen durch, weil ich es nicht weg legen konnte. Highlight Nummer 2 in diesem Jahr. Fazit: 5 Sterne und ich freue mich auf die Fortsetzung! Band 2 ist ja bereits erschienen und Band 3 kommt noch dieses Jahr raus! Skurril, herrlich amüsant und spannend! ...weiterlesen

Ein Hotel mit angeschlossenem historischen Bauernhof – das bie­tet Groß­städ­tern eine Kom­bi­na­tion aus Ge­schichte und Er­ho­lung. Und außer­dem soll es hier spu­ken, auch wenn das viele der Gäste nicht wirk­lich glau­ben. Was sich aller­dings schnell als Irr­tum er­wei­sen kann. Das weiß das Per­so­nal nur zu gut. Für Josh, der hier einen neuen Job sucht, ist das eine Über­ra­schung, denn er hat schon immer eine ganz be­son­dere Ver­bin­dung zu Geis­tern. Und dann wird hier auch noch Ewan, der Schmied des his­to­ri­schen Hofs, sein Kollege … Louisa Masters’ Reihenauftakt ist eine humorvolle Kombination aus Geis­ter-Fan­tasy und schwu­ler Ro­man­tasy. In die­sem Fall hatte ich ver­se­hent­lich Band 2 („Drama und Dä­mo­nen­jäger“) vor die­sem Auf­takt­band ge­le­sen. Bei die­sem hatte ich mich be­klagt, dass recht expli­zite Erotik­sze­nen dort teil­weise (zu) sehr im Vor­der­grund ste­hen. Das trifft in die­sem 1. Band zum Glück nicht in dem Um­fang zu, so­dass sich das Augen­merk stär­ker auf das ‚Geis­ter­pro­blem‘ kon­zen­triert. … was in mei­nen Augen ein ein­deu­ti­ger Vor­teil ist, denn die Story um die zahl­reichen nicht-stoff­lichen Be­woh­ner des Hand­lungs­plat­zes und dem, was diese vor den Le­ben­den ver­stecken, ist ein wirk­lich ge­lungener Urban-Fan­tasy-Stoff. Zu­mal einige der Geis­ter reich­lich schräg drauf sind. Lachen ga­ran­tiert! Diese Spuk­ge­schichte wäre auch ganz ohne den ro­man­ti­schen Part trag­fähig. Die Autorin stellt die Charaktere Josh und Ewan, um die sich auch die Romanze ent­wickelt – so viel sei ver­raten –, in den Mit­tel­punkt des Ge­sche­hens und lässt beide auch wech­sel­weise als Ich-Er­zäh­ler auf­tre­ten. Fazit: Vorsicht – in diesem Hotel spukt eine ziemlich schräge Geister-Com­munity! Die Ro­manze hätte die Auto­rin dage­gen auch weg­lassen kön­nen. ...weiterlesen