Die Sache mit Rachel Roman | Für alle Fans von Dolly Alderton

Beeindruckend

Bewertung am 02.11.2024
Bewertungsnummer: 2331844
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Der Roman *Die Sache mit Rachel* hat mich sofort neugierig gemacht. Das Cover und die queere Kennzeichnung ließen mich vermuten, dass es um eine lesbische Liebesgeschichte gehen könnte – vermutlich wegen der pinken Gestaltung und der Frau auf dem Titelbild. Allerdings lag ich damit ein wenig daneben. Der eigentliche Kern des Romans ist die Freundschaft zwischen Rachel und James. Rachel erzählt ihre Geschichte aus der Perspektive der Ich-Erzählerin, rückblickend, während sie selbst bereits erwachsen ist und ein Kind erwartet. Diese Rückblenden ließen mich natürlich gespannt darauf sein, wie sich ihre Beziehung zu James im Laufe der Jahre entwickelt hat. Rachel und James lernen sich im Buchladen kennen, in dem beide arbeiten. Auch wenn ich die Faszination zwischen den beiden nicht ganz nachvollziehen konnte, werden sie schnell unzertrennlich und ziehen zusammen. James blieb für mich jedoch etwas distanziert und schwer fassbar als Figur, sodass ich ihre Freundschaft nicht richtig „fühlen“ konnte, sondern eher als gegeben akzeptierte. Die Geschichte nimmt eine Wendung, als Rachels Professor, Fred Byrne, in ihr Leben tritt und sich ihre Verbindung zu ihm anders entwickelt, als sie es erwartet hat. Ab der Mitte verlor die Handlung für mich etwas an Tempo, und ich bin auf das Hörbuch umgestiegen. Es hat sich jedoch gelohnt, dabei zu bleiben, denn ein großer Twist verändert das Leben von Rachel, James und Fred Byrne nachhaltig und bringt auch für die Gegenwartserzählung überraschende Erkenntnisse. Ein weiteres Plus war der authentische Einblick in das damalige gesellschaftliche Leben Irlands. Die Zeit ist geprägt von einer wirtschaftlichen Rezession, die auch Rachel und James betrifft. Außerdem spielt das Thema Abtreibung – ein Recht, das in Irland erst 2018 legalisiert wurde – eine Rolle und zeigt die Konsequenzen der damaligen Gesetzeslage auf. FAZIT: *Die Sache mit Rachel* ist ein ausgesprochen irischer Roman über die erste Liebe, eine tiefe Freundschaft und die sozialen Probleme Irlands zu Beginn der 2010er-Jahre. Trotz eines kleinen Durchhängers lohnt es sich, am Ball zu bleiben, denn die Geschichte bietet insgesamt viele gelungene Wendungen und hat mir gut gefallen.

Life

Bewertung am 03.10.2024
Bewertungsnummer: 2307451
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Die Sprecherin ist sehr gut in ihrem Job. Man hört ihr gerne zu, obwohl die Geschichte mich nicht überzeugen konnte. Inhaltlich geht es um eine junge Frau namens Rachel, die in Irland lebt, bisher sehr wohlbehütet durch das Leben gegangen ist und sich keinerlei finanzielle Sorgen machen musste, da ihre Eltern aus elitären Kreisen stammten. Das ändert sich nun plötzlich mit 20 und sie steckt mitten im Studium. So beginnt sie zu sparen und zu jobben. Der Roman ist interessant, wenn man sich für eine junge Frau um das Jahr 2010 in irland interessiert. Es geht um klassische Probleme mit Studium, Job, Familie und Freunde. Es ist gleichzeitig kein klassischer YA Roman, sondern überzeugt mit Tiefe und ernsten Problemen Irlands, die hier aufgedeckt werden. Das Niveau hat mir daher gefallen. Allerdings konnte ich mit vielen Nebensträngen nicht viel anfangen, die mir mit der Zeit Überhand genommen haben und zum eigentlichen Hauptakt langsam, aber stetig wandelten. Das hat mir nicht gefallen. Diesse ganzen queeren Charaktere nehmen mir auch in letzter Zeit viel zu sehr Überhand in dem Bereich Romane und Literatur. Das nimmt mir langsam den Spaß am Lesen. Ich hoffe, die Buchbranche wird sich nicht der linken Welle unterordnen, sondern wieder das Ruder zurückreißen und das Thema Queerness in einem Genre unterbringen, sodass ich wie Fantasy genau auskategorisieren kann, ob ich das Buch lesen mag oder nicht.