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Laura Marquardt Buchhandlung: Mayersche Gütersloh
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Meine letzte Rezension Yokohama Kaidashi Kikou: Deluxe Edition 1 von Hitoshi Ashinano
Wenn man einen Knopf hätte, mit dem man auf einen Schlag all die Hintergrundgeräusche abschalten könnte, die man bewusst nicht mehr wahr nimmt, die jedoch kontinuierlich an den Nerven nagen, dann wäre das so, wie „Yokohama Kaidashi Kikou“ zu lesen. Es kehrt Ruhe ein, spürbar, als schwappte sie wellengleich über einen hinweg, und zöge jede Anspannung mit sich ins Nichts. Alpha, ein humanoider Roboter der Alpha-Serie, leitet ein nur selten besuchtes Café und erlebt kleine Alltagsabenteuer, die hauptsächlich aus Erkundungen und sozialen Interaktionen bestehen. Dieser Manga aus den Neunzigern ist die Definition von Coziness und startet sehr episodisch, wobei die losen Fäden aus dem unaufgeregten Leben der Protagonistin nach und nach zusammen- oder zumindest nebeneinander herlaufen werden. Man hat das Gefühl, Zeit spielte keine Rolle, es gäbe keine Probleme, höchstens etwas Melancholie – in dieser Welt, die ein zukünftiges Japan darstellen soll, in dem es kaum noch Industrie zu geben scheint, und in dem die Naturkatastrophen der Vergangenheit das Erscheinungsbild des Landes verändert haben, besonders durch Überflutungen. Die Zahl an Menschen und Gebäuden ist ausgedünnt, es gibt nichts Überladendes, keine Überforderung, keinen Stress.
ab 18,99 €
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Yokohama Kaidashi Kikou: Deluxe Edition 1

Wenn man einen Knopf hätte, mit dem man auf einen Schlag all die Hintergrundgeräusche abschalten könnte, die man bewusst nicht mehr wahr nimmt, die jedoch kontinuierlich an den Nerven nagen, dann wäre das so, wie „Yokohama Kaidashi Kikou“ zu lesen. Es kehrt Ruhe ein, spürbar, als schwappte sie wellengleich über einen hinweg, und zöge jede Anspannung mit sich ins Nichts. Alpha, ein humanoider Roboter der Alpha-Serie, leitet ein nur selten besuchtes Café und erlebt kleine Alltagsabenteuer, die hauptsächlich aus Erkundungen und sozialen Interaktionen bestehen. Dieser Manga aus den Neunzigern ist die Definition von Coziness und startet sehr episodisch, wobei die losen Fäden aus dem unaufgeregten Leben der Protagonistin nach und nach zusammen- oder zumindest nebeneinander herlaufen werden. Man hat das Gefühl, Zeit spielte keine Rolle, es gäbe keine Probleme, höchstens etwas Melancholie – in dieser Welt, die ein zukünftiges Japan darstellen soll, in dem es kaum noch Industrie zu geben scheint, und in dem die Naturkatastrophen der Vergangenheit das Erscheinungsbild des Landes verändert haben, besonders durch Überflutungen. Die Zahl an Menschen und Gebäuden ist ausgedünnt, es gibt nichts Überladendes, keine Überforderung, keinen Stress.

  • Yokohama Kaidashi Kikou: Deluxe Edition 1
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Meine Lieblingswerke

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    Zeremonie des Lebens

    Es war November und somit vor einer peinlich langen Zeit, als ich „Die Zeremonie des Lebens“ als mein aktuelles Lieblingsbuch Gästen einer Abendveranstaltung vorstellte, die sich auf skandinavische Krimis und Generationsromane freuten. Je weiter ich erzählte, desto mehr verzerrten sich die Gesichter der Zuhörenden; besonders gut kann ich mich an jene erinnern, die ihren Ekel, so angestrengt sie es auch versuchten, nicht mehr verbergen konnten. Ich war in meinem Element. Und obwohl ich meinen viel zu kurzen Vortrag mit der Gewissheit beendete, wieder eine allzu nischige Empfehlung ausgesprochen und alle Anwesenden verschreckt zu haben, durfte ich im Anschluss besonders lustige und offene Gespräche führen. Sayaka Murata schafft mit ihren wiederholt an die Grenzen des sozial Erlaubten kratzenden Ideen, aus der Reserve zu locken und Freunde der kuriosesten Literatur zu vereinen. Die vorliegenden Kurzgeschichten erzählen von einer Gesellschaft, in welcher der menschliche Körper eine Ressource ist, und von Konventionen, die aus dieser Prämisse hervorgehen (es werden zum Beispiel Möbel und Textilien aus Knochen oder Haut gefertigt). Die Alltagsprobleme und das Gefühlsleben der Protagonisten gleichen auf unangenehme Weise dem uns Bekannten, man gerät leicht ins Philosophieren und hat zu allem Überfluss Spaß dabei.

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    Midori – Das Kamelienmädchen

    Während ich in einem Zug sitze, der mich aus einer dunklen, nassen Wolke hinaus ins gleißend helle Sonnenlicht zieht, denke ich darüber nach, was zum Henker ich da gerade gelesen habe. Was hat Midori, ein junges Mädchen, die personifizierte Zartheit, inmitten einer Freakshow zu suchen, die höllischen Ursprungs scheint? Es war ein Fiebertraum, ein groteskes Märchen, und in seiner ganzen seltsamen Gruseligkeit, und obwohl man unendlich viele Triggerwarnungen voranstellen müsste, vor allem eines: wunderschön! Reprodukt beweist, betrachtet man die hochwertige Aufmachung des Manga, Liebe zum Detail und Zärtlichkeit gegenüber dem Medium. Vielen Dank für die Neuauflage!

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    Jovantore

    Zu dem Jovantore-Hype kann ich nichts Erfrischendes beitragen, habe keine neuen Ansätze, keine unpopuläre Meinung. Wie so viele vor mir empfand ich beim Lesen und vor allem beim Betrachten des Artworks eine Begeisterung, die ihresgleichen sucht. Ich gerate im Folgenden sogar so sehr ins Schwärmen, dass ich es selbst kaum ertrage. Obwohl es wunderbar wenig Text gibt, wäre es fatal, durch das Buch zu rasen, ohne sich von den wimmelbildartigen Zeichnungen auf- und festhalten zu lassen, in denen man immer wieder neue Details erkennt und die, sofern man bereit ist, sich fallen zu lassen, eine besonders immersive Leseerfahrung ermöglichen. Ich bin mehr als fasziniert von den Bildern, die unterschiedlichst interpretiert werden können, schier unendlich verschachtelt sind und die den Betrachter bis hin zur augenschmerzenden Überforderung mithilfe eines Strudels aus schwarzer Tinte und Unbehagen durch Jovantore führen. Wir haben natürlich das Bedürfnis nach einer Geschichte, die uns erzählt wird, mit Figuren, an denen wir uns orientieren, die wir in unsere Herzen schließen können – eine einzelne, in einem Band abgeschlossene Story kann jedoch unmöglich denselben maßlosen Enthusiasmus auslösen wie der Anblick dieser düsteren Welt, die in ihren zahlreichen Nischen (hoffentlich) unermesslich viele weitere Geschichten beherbergt. Die Erlebnisse von Rita, die von dem ständigen Ticken, das sie hört, nahezu wahnsinnig wird, empfand ich immerhin als einen würdigen Anlass, Jovantore zum ersten Mal zu bereisen. (Meine Lieblingsfigur war tatsächlich die Hexe, die einerseits natürlich total durchgeknallt und gruselig wirkte, andererseits aber auch Spaß zu haben schien, als sei sie die einzige Person im ganzen Werk, die von unbändiger Freude getrieben wurde. Ich konnte mich wahnsinnig gut mit ihr identifizieren: so bin ich nach viel zu vielen Tassen Kaffee und viel zu wenig Schlaf. So sehe ich dann auch aus.)

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    Strange Academy

    Ich bin die Wahnsinnige, die Comics in Zügen liest und Mitreisende mit gelegentlichen Gefühlsausbrüchen erschreckt. Davon gab es beim ersten Band von „Strange Academy“ schon einige - ich wiederhole: beim ersten Band! Es passiert so unglaublich viel, dass ich beinahe überfordert war, aber auf die bestmögliche Art. Es ist „Harry Potter und der Stein der Weisen“, als die Nachwuchsmagierin Emily Bright abgeholt wird, nur ohne die nervigen Dursleys, mit einem viel attraktiveren Direktor, einer cooleren Protagonistin und mit einer Winkelgasse, die einfach New Orleans ist. Emily trifft früh auf ihre Mitschüler, einen Haufen, der bunter und besser nicht sein könnte, wir lernen ein paar der Schulfächer kennen, deren Beschreibungen witzig sind und es werden immer mal wieder Infoblätter eingestreut, die zu lesen mir fast am meisten Spaß gemacht haben. Und doch ist nicht alles quietschbunt und fröhlich. Obwohl ich mit dem Ende nicht einverstanden bin, verspricht die Reihe ein schönes Maß an Düsternis und Ernsthaftigkeit zum Ausgleich für den wundervoll gezeichneten Zuckerschock. Das ist jetzt meine Leseempfehlung für die nächsten dreihundert Jahre. Für Marvel-Newbies, für -Veteranen, für Kinder, Erwachsene, für die ältere Dame im Supermarkt, die die Gemüsebrühe nicht finden kann.

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    5/5

    Gute Nacht, Punpun 01

    „Punpun“ trifft sowohl ins Herz als auch mit einem schmerzhaften Pieksen in die Kniekehlen. Also so, dass man am liebsten ganz dramatisch umknicken würde, was mit den Strichbeinen des Helden natürlich ein bisschen weniger effektvoll wäre. Je weiter es geht, desto genialer und zugleich bedrückender entwickelt sich die Story, wobei der Eindruck erweckt wird, die irre Metaphorik entblätterte sich allmählich vor einem – die Fragezeichen im Kopf werden jedoch bestenfalls aufgebläht. Aus Anonymität, Andersartigkeit und Distanz wird dann irritierende Nähe. Ich möchte unbedingt weiterlesen und fürchte mich zugleich ein wenig davor. (Der Zeichenstil ist asanomäßig sowieso von einer anderen Welt.)

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    Batman: Das lange Halloween (Neuausgabe)

    Endlich gelesen. An den Zeichenstil, vor allem an die Kolorierung, musste ich mich ungefähr drei Sekunden lang gewöhnen – ein Zeitraum, der gerade mal für einen spontanen Vergleich mit rudimentärem Microsoft Paint gereicht hat. Die Zeichnungen sind minimalistisch und plakativ, haben jedoch durch klug gesetzte Akzente eine mitreißende erzählerische Kraft, die perfekt zu der spannenden Crime-Noir-Geschichte passt. Manche Panels habe ich ewig angestarrt, fest davon überzeugt, ich könne mit meinen Maulwurfsaugen Hinweise erspähen. Und wenn dann mal Tage auf einem Kalenderblatt gefehlt haben, ging sofort das Quietschen der Zahnräder in meinem Kopf los, der in wirrsten Spekulationen ertränkt zu werden drohte. Zurecht ein Klassiker, den ich am liebsten direkt noch einmal lesen würde.

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    Asadora! 1

    Mir schlägt das Herz bis zum Hals. „Asadora!“ ist, wie von Naoki Urasawa nicht anders erwartet, sowas von mehr als nur großartig. Meine Gefühlswelt ist eigentlich ein chaotisches Archiv mit einigen verstaubten sowie manch einer salzwasserdurchfluteten Ecke. Dieser Manga, obschon erst Band 1, hat Akten durchwühlt, zu denen normalerweise nur Ghibli-Filmen Zugriff gewährt wird. Zudem muss ich mein Gesicht beim Lesen zu einer ziemlich kuriosen Grimasse verzogen haben, während Betroffenheit, Erstaunen und Entzücken einen erbitterten Kampf ausfochten, den niemand gewann. Am Ende verließen sie zu dritt die Arena, zutiefst erschöpft, sich gegenseitig stützend, Arm in Arm in Arm – zufrieden lächelnd.

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    In The Miso Soup

    Sucht man den Titel auf Deutsch, werden einem, da er längst vergriffen und relativ selten ist, unverhältnismäßig teure Angebote auf dem Gebrauchtmarkt angezeigt. Lest die englische Ausgabe – der Text ist gut verständlich (Fachbegriffe aus dem japanischen Rotlichtmilieu vielleicht ausgeschlossen) und die Seitenzahl gering. Wer schon immer seine zarten Frühlingsgefühle gewaltsam im Keim ersticken wollte und/oder Shows und Podcasts über Serienmörder konsumiert, um Geist und Seele zenmäßig zu entspannen, hat bestimmt seine Freude an dieser Geschichte, die schräg ist und faszinierend und eigentümlich. Und ein bisschen creepy.

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    5/5

    Utsubora: The Story of a Novelist

    Ein gefeierter Autor, dem die mysteriöse Aura eines eventuellen Plagiatsvorwurfs und Mordverdachts anhaftet, der Tod einer wunderschönen Frau, die seinen intimsten Gedanken entsprungen zu sein schien, ein verschwindend geringer Anteil Liebe, stattdessen: Abhängigkeit mit all ihren Armen und Auswüchsen. Darum geht es in diesem dicken, in sich abgeschlossenen Manga, den ich nur wegen des Covers gekauft habe. Manchmal funktioniert das halt ganz gut. Ich empfand die Story gleichermaßen als bedrückend, spannend und – wegen des besonders cleanen, minimalistischen Zeichenstils – auch irgendwie als beruhigend. Allerdings musste ich mich erst an die ganz eigene Art des Erzählens, die mir anfangs wirr und substanzlos vorkam, gewöhnen. Sie lässt vielmehr Raum für eigene Interpretationen und Theorien.

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    Mein Freund Pierrot

    Als ich „Mein Freund Pierrot“ in einer Bahnhofsbuchhandlung entdeckt hatte, konnte ich den Titel nicht entziffern, weil ich zu einem Drittel Maulwurfs-DNS besitze, und schaute mir deshalb das Cover eine gefühlte Ewigkeit lang an – so brannten sich die Flammen, die Farben und das glänzende Drama des Einbandes in mein Gedächtnis. Ich habe den Comic dann erst Wochen später gekauft, weil ich immer wieder an dieses riesige, wunderschön aufgemachte Buch denken musste, ohne wirklich daran zu glauben, dass mir der Inhalt gefallen würde. Entgegen allen Erwartungen war ich hin und weg. Ein kurzweiliges, überraschendes, bisweilen düsteres und brutales Märchen, das ich mir wahnsinnig gern als Film ansehen würde.

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