Die Verliebten Claire und Wolfgang wollen für ein paar Tage aus ihrem monotonen Berliner Alltag entkommen und fahren aufs Land. Sie geben sich als Ehepaar aus und genießen ihre Verliebtheit sowie die Eindrücke des Landlebens. - Mit dieser 1912 veröffentlichten Erzählung wird Tucholsky bekannt.
Die perfekte Sommerlektüre im Handtaschenformat: wer sich mal wieder einen Klassiker gönnen und auf schöne Sprache und gute Unterhaltung nicht verzichten will, sollte sich Schloss Gripsholm in die Tasche stecken und direkt an den Strand fahren!
Ein kurzweiliger Klassiker mit sommerlicher Idylle und viel Tiefgang auf wenigen Seiten. Es erzählt keine klassische Liebesgeschichte, sondern beruht auf modernen Vorstellungen von Freiheit, Partnerschaft und Freundschaft. Ein kluger Anfang, aber eine gewöhnungsbedürfige Sprache.
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Ein sommerleichter Roman - aber im Hintergrund Donnergrollen
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Wie fein ist dieses Buch. Am besten liest es sich vermutlich am Strand oder in der Hängematte. Aber auch an einer lärmigen Bushaltestelle wird es funktionieren und flugs ist man mit dem Erzähler in einem kleinen, malerischen Anwesen in Schweden: in Schloss Gripsholm. Hierher reist Peter mit seiner Freundin Lydia um dem Berliner Alltagsstress zu entkommen. Zu Besuch kommt noch ein guter Freund von ihm und später auch die beste Freundin Billie, die beste Freundin Lydias. Und alle unterhalten sich prächtig, freuen sich am Sommer und der Freundschaft. Und entspannt sich zwischen Peter, Lydia und Billie noch etwas mehr?...
Tucholsky, einer der bekanntesten Satiriker der Weimarer Republik, schreibt einfach unnachahmlich. Locker und leicht; und als Leser freut man sich einfach über die fröhlichen Dialoge und den verspielten Umgang der Romanpersonen miteinander. Alles könnte ungetrübt sich entspinnen, wenn nicht in der Nähe von Schloss Gripsholm ein Kindererziehungsheim liegen würde, das von einer sadistischen Aufseherin geführt wird. Bei einem Ausflug stoßen die Freund auf ein verängstigtes und heulendes Mädchen. Und sie beschließen kurzerhand, dieses zu retten. Bei der Schilderung des Erziehungsheimes muss man unweigerlich an die Nazizeit denken, die in diesem Buch wie ein fernes Gewittergrollen die Sommeridylle bedroht.
Zwei Jahre nach Erscheinen dieses Buches wird ganz Deutschland von ähnlichen Sadisten beherrscht, die auch in diesem Erziehungsheim die Kleinen und Schwachen unterdrückten. Tucholsky wandert aus, hört auf zu schreiben und stirbt schon 1935 unter unklaren Umständen. Selbstmord ist nicht unwahrscheinlich.
Das alles kann aber der sommerliche Grundstimmung des Buches nichts anhaben. Und es tut einem einfach gut, mit wie viel Mitgefühl für Schwache die Freunde der Erziehungsheimleiterin die Stirn bieten.
Also, wer es noch nicht kennt - unbedingt mit Kurt Tucholsky in die Sommerfrische nach Gripsholm reisen und die Seele baumeln lassen!
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