Ingrid und Jan sind seit 25 Jahren verheiratet und führen in Oslo, Norwegen, ein Leben in Wohlstand. Doch Ingrid kann nicht mehr – sie sieht alles schwarz. Die freudlose Ehe frustriert sie, das Engagement am Arbeitsplatz ist nur geheuchelt, und von den halbwüchsigen Söhnen ist kein Trost zu erwarten. Während Ingrid eine Therapie beginnt, schlittert Jan in eine Affäre mit seiner jungen Kollegin Hanne. Das dauert ein Jahr, dann zwingt Hanne den zaudernden Jan, Ingrid zu verlassen. Diese reagiert gelassen, zieht kurzerhand mit einer Matratze in ihr Auto und fühlt zum ersten Mal seit langem eine tiefe Zufriedenheit. Mitreißend und voll schwarzem Humor erzählt Nina Lykke vom Drama einer Familie – mit fast versöhnlichem Ausgang.
Wenn man nicht mehr weiß wie es weitergehen soll , dann ist man unterwegs! Inge ist jedenfalls unterwegs, raus aus einer handfesten Depression , müde vom Alltag einer Lehrerin ,müde als Familienmutter fast erwachsener Söhne und erschöpft in einer trostlosen Ehe. Eigentlich eine Geschichte, die schon oft gehört und ebenso häufig literarisch verarbeitet ist. Der Blick darauf ist hier anders, vielschichtig und scharf, manchmal bissig und ironisch und auch komisch...vorgefertigte Lösungen werden jedenfalls nicht serviert und das macht das Ganze spannend und lebhaft !
Aufruhr in mittleren Jahren
Bewertung aus Herrenschwanden am 28.03.2020
Bewertet: eBook (ePUB)
Kommt nicht auf den Punkt. Zu langfädig. Hat mich nicht gepackt
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Sie sind Anfang bis Mitte 50 und gehören damit zu den denen, die als Zielgrupe auf kulturellen Veranstaltungskalendern inzwischen ganz ironiefrei in der Rubrik „junge Senioren“ aufgeführt werden? Sie sind lange verheiratet, haben erwachsene Kinder, stehen unangefochten im beruflichen Leben, haben viel erreicht und können, wenn schon nicht glücklich, so doch mehr als zufrieden sein? Dann sind Sie reif für dieses Buch.
Den Protagonisten Ingrid und Jan in Nina Lykkes preisgekröntem Roman bricht bei der Gretchenfrage „Was erwarte ich jetzt noch von meinem Leben?“ der kalte Schweiß aus. Sie haben längst erwachsene Söhne, die noch immer mietfrei und mit Rundum-Service bei den Eltern leben, diese aber dennoch - oder gerade deshalb – bestenfalls mit Gleichgültigkeit strafen, vermutlich aber ganz einfach verachten. Sie sind, was man wohl „gut situiert“ nennt. Sie haben eine angenehm konfliktarme, geregelte Gewohnheitsehe geführt und sind jetzt an einem Punkt angelangt, an dem es nicht mehr weiterzugehen scheint. Ingrid, von lebenslangen Zwängen und Neurosen beherrscht, kann ihre innere Wut, ihren gelegentlichen unvernünftigen Drang, einfach nur noch zu schreien, kaum noch beherrschen und fühlt, wie die Energie, allmorgendlich wieder die Maske der Normalität aufzutragen, sie zunehmend verläßt. Ihr Mann Jan dagegen will sich noch einmal beweisen, will Verpaßtes, Ungelebtes endlich nachholen, seine gefühlte Jugend noch einmal so richtig ausleben, komplett mit junger Geliebter, aufregendem Sexualleben und – wer weiß – noch einmal mit Windeln und Babygeschrei. Schade nur, daß er sich an die angenehmen Seiten des Spießerlebens gewöhnt hat und sein wild entschlossenes „Alles-auf-Anfang“ gerne mit Rückkehrgarantie zu der möglichst geduldig und verständnisvoll auf ein Ende seiner Selbstfindungsphase wartenden Ehefrau hätte. Selbstfindung auf Probe sozusagen. Was aber, wenn die Geliebte sich weniger als Jungbrunnen, denn als fordernd, hysterisch und (sex)besessen entpuppt, ihre biologische Uhr deutlich ticken hört und jetzt endlich, nach jahrelanger Rastlosigkeit, Nägel mit Köpfen machen will?
Nina Lykkes Roman ist ein messerscharfes, bisweilen ätzendes, aber äußerst gelungenes Psychogramm unserer allzu reibungslos funktionierenden (gut)bürgerlichen Gesellschaft, deren Einfamilienhaus-Kulissen unser Leben Lügen straft. Wir funktionieren nur noch mit äußerster Mühe, und sind Schauspieler unserer Selbst im täglichen Theater zufriedener Normalität, ohne die Einsicht, wer wir sind und sein wollen auch nur zulassen zu können. Denn dann droht nicht nur die Fassade zu bröckeln, dann bricht unser ganzes sorgfältig aufgebautes Sicherheitsgerüst zusammen. Das ist mitunter böse und sarkastisch, aber leider auch allzu wahr. Man kann darüber lachen wie über eine gelungene Karikatur und seine diebische Freude daran haben, aber Vorsicht: an diesem Gelächter kann man sich schwer verschlucken
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Eine unangenehme Dreiecksbeziehung , bei der es allen drei Protagonisten so richtig an den Kragen geht. Doch wer hat am Ende die besseren Karten nach all dem Aufruhr in der Hand ? Beschwingte, scharfsinnige, herrlich bissige Lektüre !
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