»Jenny Erpenbeck erzählt in ›Kairos‹ von der existentiellen Verlorenheit einer ganzen Generation.« ("Deutschlandfunk ›Büchermarkt‹, Maike Albath")
»Jenny Erpenbeck ist mit diesem Roman ein sprachliches Meisterstück gelungen.« ("MDR Kultur, Claudia Ingenhoven")
»Liebe weicht der Angst, Behauptung der Enttäuschung. Und alles steht in einem großen Zusammenhang in dieser virtuosen Komposition aus Sprache, Psychologie und Geschichte.« ("Hannoversche Allgemeine Zeitung")
»Ein vom Anfang bis zum Ende überzeugender Roman, weil er mit großer Kunstfertigkeit eine Liebesgeschichte zu überschreiten versteht und zum Roman über einen historischen Umbruch wird.« ("MDR Sachsen "Aufgefallen", Michael Hametner")
»Das Buch hat einen Sog, wer es liest, wird es lange in Erinnerung behalten.« ("Rhein-Neckar-Zeitung, Roland Mischke")
»Jenny Erpenbeck erzählt in ›Kairos‹ von der existentiellen Verlorenheit einer ganzen Generation.« ("Deutschlandfunk ›Büchermarkt‹, Maike Albath")
»Jenny Erpenbeck ist mit diesem Roman ein sprachliches Meisterstück gelungen.« ("MDR Kultur, Claudia Ingenhoven")
»Liebe weicht der Angst, Behauptung der Enttäuschung. Und alles steht in einem großen Zusammenhang in dieser virtuosen Komposition aus Sprache, Psychologie und Geschichte.« ("Hannoversche Allgemeine Zeitung")
»Ein vom Anfang bis zum Ende überzeugender Roman, weil er mit großer Kunstfertigkeit eine Liebesgeschichte zu überschreiten versteht und zum Roman über einen historischen Umbruch wird.« ("MDR Sachsen "Aufgefallen", Michael Hametner")
»Das Buch hat einen Sog, wer es liest, wird es lange in Erinnerung behalten.« ("Rhein-Neckar-Zeitung, Roland Mischke")
Zwei Kartons hat sie, mit Aufzeichnungen, Rechnungen, Postkarten, Briefen, Fotos und Einkaufszetteln. Erinnerungen an ihn, den Hans. 1986 sind sie sich begegnet, zufällig. Da war Katharina neunzehn und Hans älter als ihr Vater. Er stieg hinter ihr aus der Bahn und sie blieb mit ihrem Pfennigabsatz in einem Gully stecken. Er lud sie auf einen Kaffee ein. Danach konnten sie sich nicht mehr voneinander lösen. Ob sie einen Vater sucht, hat Hans gefragt. So ein Quatsch. Als seine Frau mit seinem Sohn weggefahren war, ludt er sie in seine Wohnung ein, spielte ihr Mozart und Brahms vor, las Gedichte und erinnerte sie an ein niedliches Eichhörnchen.
Dann durfte sie ausreisen aus dem Osten Berlins, zu ihrer Großmutter nach Köln, weil die Geburtstag hatte. Die Omi hatte sich für Katharina Einhundertfünfundzwanzig Mark vom Mund abgespart, damit die sich was kaufen konnte. Und das machte Katharina, lief von morgens bis zum Nachmittag die Friedrichstraße hoch und runter und schaute dabei zu, wie die Preise purzelten. Die Bluse, die am Morgen noch 45 Mark kostete, gab es später für 2,50. Einen Salat Nicoise hat sie auch gegessen, weil der Hans ihr den empfohlen hat. Während Katharina in Köln die Friedrichstraße erkundete, hoch und runter, hoch und runter, rief Hans sie nicht an. Omis Telefon schwieg still, ob er sie schon vergessen hatte?
Fazit: Eine Ausnahmegeschichte, die Jenny Erpenbeck hier geschaffen hat. Einerseits werde ich Zeugin einer Ära Honecker, die zu Ende geht und ein Land zerreißt. Jede Sicherheit und Verlässlichkeit, all das Bekannte bricht haltlos in sich zusammen und löst Existenzen auf. Plötzlich soll man sich zufrieden zeigen mit einer Entwicklung, die so nicht vorstellbar war. Andererseits lässt mich die Autorin dabei zusehen, wie eine sehr ungleiche Beziehung sich in eine intensive Obsession verwandelt. Sie sehnt sich danach gesehen und geliebt zu werden, danach, mit dem anderen zu verschmelzen. Er sonnt sich in ihrer Unerfahrenheit, ihrer aufrichtigen Bewunderung. Sie geraten in gegenseitige Abhängigkeit, schaffen es nicht mehr sich gut zu tun und können sich doch nicht voneinander lösen. Vor dem Hintergrund einer Epoche musste ich hilflos dabei zusehen, wie zwei Menschen sich in einer toxischen Beziehung verstricken, geriet mitten hinein, entwickelte eine tiefe Wut auf Hans, der es besser hätte wissen müssen. Was für ein Konflikt. Und die Schreibweise ist völlig unaufgeregt. Jedes Wort sitzt an der richtigen Stelle, keines würde ich streichen wollen. Die Gebräuche dieser Zeit, die Sprache ist so gut wiedergegeben. Das hat mir sensationell gut gefallen.
Wieder einmal ein mit nach Effekt haschend und dem abgeschmackten Klischee der großen Liebe einer attraktiven jungen Frau zu einem ins Alter gekommenen Schriftsteller, der mit Mitte Fünzig von den Anfängen der DDR zu berichten weiß. Ein wahrlich konstruierter Roman
Wahnsinnig nah am Innenleben ihrer Figuren beschreibt Jenny Erpenbeck die Zeit nach dem Mauerfall und die damit einhergehenden Identitätskrisen und Neuerfindungen vieler zu dieser Zeit lebenden Menschen. Eine Liebe steht im Fokus, die unkonventioneller nicht sein könnte; und doch einem sehr bekannte Gefühle aufwirbelt.
Spannend - Gezielt und trotzdem sehr bedacht zaubert Kairos ein Bild zweier der Gegenwart ausgesetzten Menschen.
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Die Geschichte einer Liebe, erzählt in einer recht einfach zu lesenden Sprache, welche die Spannung beim Leser zu halten vermag, aber doch recht an der Oberfläche des Geschehens bleibt. Es sind eher die Privilegierten der DDR, die am Ende des Romans ihre Einbrüche in den Jahren 1989/1990 erleben und beklagen. Es ist EIN Blick auf das Geschehen, der aber niemals für die äußerst verschiedenen Biografien und Haltungen Ostdeutscher sprechen kann.
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