Die 14-jährige Billie verbringt die meiste Zeit in ihrer Hochhaussiedlung. Am Monatsende reicht das Geld nur für Nudeln mit Ketchup, doch ihre Mutter Marika bringt mit Fantasie und einem großen Herzen Billies Welt zum Leuchten. Dann reist unerwünscht die Großmutter aus Ungarn an, und Billie verliert viel mehr als nur den bunten Alltag mit ihrer Mutter. Als sie Marika keine Fragen mehr stellen kann, fährt Billie im alten Nissan allein los – sie muss den ihr unbekannten Vater finden und herausbekommen, warum sie so oft vom Meer träumt, obwohl sie noch nie da war.
NHALT
Im Buch geht es um Billie, ein vierzehn jähriges Mädchen, die mit ihrer Mutter gemeinsam in einem Plattenbau lebt. Eine Familie am Rande der Armutsgrenze (oder mitten drin?!), ohne gutes Essen und Urlaube. Als die Großmutter aus Ungarn anreist (um ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen) ändert sich die Situation schlagartig und der Roman wird dramatisch. Ich würde an dieser Stelle nur ungern mehr vom Inhalt preisgeben.
EINDRUCK UND FAZIT
Im Buch geht’s um der Suche nach dem Ich und der Herkunft. Um Freude, Armut und Verlust. Um Einsamkeit und Zweisamkeit. Ein Buch, welches mich von Beginn an fesselte und begeisterte. Ich mochte Billie, ein junges, starkes und mutiges Mädchen.
Den Verlauf des Buches habe ich nicht vorhergesehen, es hat mich überrascht und schockiert. Das Ende fand ich nicht ganz rund, tut dem insgesamt guten Buch aber keinen Abbruch. Ich habe es gern gelesen und empfehle es gern weiter
Ein stilles Meisterwerk über Herkunft, Verlust und die Kraft der Fantasie
Bewertung am 15.06.2025
Bewertungsnummer: 2516218
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Elena Fischers Roman „Paradise Garden“ ist eine tief berührende Erzählung, die auf zurückhaltende, aber eindringliche Weise von einer Kindheit an der gesellschaftlichen Peripherie erzählt – und von der unermüdlichen Kraft der Liebe und der Vorstellungskraft.
Im Mittelpunkt steht Billie, ein junges Mädchen, das in denkbar bescheidenen Verhältnissen aufwächst. Ihre Mutter Marika – eine Frau mit Herz, Haltung und einem ausgeprägten Gespür für das Schöne im Alltäglichen – schafft es, ihrer Tochter mit Wärme, Geschichten und grenzenloser Fantasie eine Kindheit zu schenken, die reicher scheint als manch materiell gesättigtes Leben. Die Mutter-Tochter-Beziehung ist das leuchtende Herzstück des Romans, zart beschrieben und von tiefer Menschlichkeit getragen.
Doch der Zauber endet abrupt, als Marika nach einem Unfall plötzlich stirbt. Zurück bleibt Billie – allein, verletzt, entwurzelt. Die Zurückweisung durch das Umfeld, das ihre Mutter stets als Außenseiterin belächelt oder gar verachtet hat, trifft sie doppelt hart. Besonders die scheinbare Freundschaft zu einem wohlhabenderen Mädchen und deren Familie entpuppt sich als Fassade – die gesellschaftlichen Gräben sind tief.
In ihrer Trauer begibt sich Billie auf die Suche nach ihrem Vater, einem Mann namens Ludger. Die Begegnung zwischen diesen beiden Menschen, die jeweils mit ihrem eigenen Schmerz und ihren offenen Fragen ringen, ist der zweite große emotionale Anker des Romans. Fischer lässt sie einander tastend näherkommen – ohne Pathos, aber mit großer Wahrhaftigkeit. Es ist ein leiser Prozess der Heilung, des gegenseitigen Anerkennens und der gemeinsamen Trauerverarbeitung.
Erzählstil: Mit Sogkraft und Feingefühl
Elena Fischer gelingt es mit beeindruckender erzählerischer Klarheit, den Leser unmittelbar in die Welt Billies hineinzuziehen. Der Stil ist schnörkellos, aber voller Atmosphäre. Zwischen den Zeilen schwingt stets ein liebevolles Staunen mit – über die kleinen Dinge, über menschliche Zuneigung, über kindliche Widerstandskraft.
Es ist eine Sprache, die sich nicht aufdrängt, aber tief wirkt. Man fühlt, leidet und hofft mit Billie. Die Erzählweise erinnert daran, wie kraftvoll Literatur sein kann, wenn sie uns nicht belehren, sondern verstehen lassen will.
Ein Plädoyer für Menschlichkeit
Paradise Garden ist mehr als ein Coming-of-Age-Roman. Es ist ein leiser Aufruf zum Umdenken – über unsere (Vor-)Urteile gegenüber Menschen, die nicht in die gesellschaftliche Norm zu passen scheinen. Fischer zeigt, dass es für ein erfülltes Leben nicht Reichtum oder Prestige braucht, sondern Nähe, Vertrauen, Liebe – und eine gute Portion Fantasie.
Der Roman wirkt lange nach – weil er die Frage stellt, wie viel wir eigentlich wirklich brauchen, um glücklich zu sein. Und weil er uns auffordert, hinzuschauen, wo wir sonst vielleicht vorschnell wegsehen würden.
Fazit:
Ein berührender, fein komponierter Roman über das, was das Leben im Kern ausmacht. Elena Fischer schreibt nicht laut – aber sie trifft mitten ins Herz. Paradise Garden ist ein Buch, das bewegt, hinterfragt und Mut macht. Unbedingt lesenswert.
Billie ist 14 und möchte endlich mit ihrer Mutter im Sommer ans Meer fahren. Als plötzlich ihre Großmutter aus Ungarn bei ihnen einzieht, kommt alles anders.
Ein emotionaler Blumenstrauß: berührend, traurig, herzerwärmend und wunderschön.
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Billies Lebensrealität ist keine einfache. Gerade, als ihre Mutter stirbt und sie plötzlich praktisch alleine dasteht. Doch Billie nimmt ihr Schicksal selbst in die Hand, flüchtet vor ihrer unfreiwillig aufgenommenen Großmutter und macht sich auf die Suche nach ihrem Vater, sollte er denn noch leben.
Sowohl sprachlich, als auch vom Handlungsstrang und der Charaktergestaltung her wirklich ein wunderbares Buch.
Wer Windstärke 17 gelesen und geliebt hat, sollte sich definitiv auch mal an diesen Roman wagen!
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