Eine weiße Hirschkuh, eine dunkle Prophezeiung und ein Dorf, das kopfsteht
In Fehrdorf scheinen alle zu wissen, wo sie hingehören. Nur Ingo und Lara, die mit den Kindern von der Großstadt aufs holsteinische Dorf gezogen sind, haben Schwierigkeiten. Vor allem Ingo strapaziert die Pendelei zu seinem Start-Up nach Hamburg. Als er eines Abends eine weiße Hirschkuh anfährt, bringt das die gesamte Dorfgemeinschaft aus dem Gleichgewicht. Denn wer so eine tötet, heißt es, hat nur noch ein Jahr zu leben. Und plötzlich fragen sich auch der Dorfjäger, die Vorzeige-Landfrau und die Überbleibsel einer Öko-WG, ob sie das Landleben wirklich glücklich macht.
Warmherzig und lebensklug entwirft Martina Behm das Porträt eines Dorfes und erzählt von Menschen, die alle auf ihre Art das gute Leben suchen.
Raffiniert verbindet Martina Behm verschiedene Perspektiven zu einem beeindruckenden Panorama: für Leser*innen von Juli Zeh, Mariana Leky und Dörte Hansen.
Inhalt siehe Klappentext:
Die Autorin Martina Behm war mir bisher unbekannt, mir ist auf Social Media das Titelbild mit pinkfarbenen und gelben Schriftzügen sowie den beiden Rehen vor Wald und Wiese aufgefallen. Das Buch hat 352 Seiten und liest sich sehr flüssig, ich habe parallel gelesen und dazu das Hörbuch gehört. Der Leser findet sich fernab von Großstand und Lärm „auf dem Land“ wieder, „hier draussen“ ist alles ein bißchen anders: Die Menschen, von den Städtern und Zugezogenen als „Bauern“ bezeichnet, sind einfach offener, freundlicher, herzlicher, insgesamt unaufgeregter und mehr mit sich selbst, als mit anderen beschäftigt. Man kennt sich, man schätzt sich, aber man hilft sich auch untereinander - und das, ohne groß fragen zu müssen. Wen Hilfe benötigt wird, ist die Dorfgemeinschaft da - sei es beim Feuerwehrfest, beim Vogelschießen der Kinder, Spenden von Kuchen und Salate sind bei allen Festivitäten im Dörpshus gern gesehen. Wer im Dorf aufgewachsen ist, hat es wohl einfacher, als die Zugezogenen, die sich erst einfinden müssen, lernen müssen, wie der Hase läuft. Der Traum der Städter vom Landleben ist, wenn man es genauer betrachtet, gar nicht so idyllisch, wie es beim einmaligen Besuch erscheint. Man muss sich damit anfreunden können, abgeschieden zu sein, dass so ein Resthof keine Stadtvilla ist, sondern viel Arbeit im Vorfeld macht, bevor man einigermaßen drin leben oder gar wohnen kann. Dazu weite Wege in die Stadt, wo man ja doch wieder hin muss wegen der Arbeit. Und das ein oder andere Tier am Straßenrand - kennt man ja in der Großstadt nicht. Was es mit der Sage der weißen Hirschkuh auf sich hat und ob man dem Ganzen Glauben schenken sollte, das kann man herausfinden, wenn man sich auf dieses Lesehighlight einlässt. Die „Dorfgeschichte“ mit all ihren verschiedenen Familien, Gruppierungen, Individuen, dazu viele Tiere, eine geniale Playlist, wenn ich an die ganzen Songtitel denke, hat mir großes Lesevergnügen bereitet. Unglaublich, was aus manchen Männern, egal, welchen Alters, wird, wenn die eigene Frau querschießt, nicht mehr nach der Pfeife des Hausherrn tanzt, endlich nach ihrer eigenen Meinung lebt und sich selbst verwirklich. Es könnte tatsächlich traumhaft idyllisch sein, wären da nicht diese Untertöne, die manch einer gerne überhört, damit der Schein gewahrt wird. Für mich ist „Hier draussen“ ein ganz besonderer Roman, auf dem Land ist es einfach anders, ich vergebe von meinem Dorf fürs Dorf im Norden 5 Sterne mit Leseempfehlung.
Bewertung (Mitglied der Book Circle Community) am 04.04.2025
Bewertungsnummer: 2457775
Bewertet: eBook (ePUB 3)
Klischee oder kein Klischee? Irgendwie beides oder keines davon.
Lara und Ingo kaufen auf dem Land einen Resthof, und stellen fest, dass das Dorfleben nicht so romantisch ist wie gedacht. Als Ingo eines Abends auf dem Heimweg von der Arbeit eine weiße Hirschkuh anfährt, kommt die Erzählung in Gang und so langsam bekommt man einen Blick hinter de Fassade der einzelnen Figuren. Lara ist die treibende Kraft gewesen, die ihre Familie zum Umzug aufs Land überredet hat, weil sie Ruhe suchte. Ingo, ihr Mann, arbeitet weiterhin in seinem Start up in Hamburg. Zusehends leben sie aneinander vorbei. Aber auch die Dorfbewohner haben alle ihre Geschichte. Uwe, Schweinebauer und Jäger, wird gerufen, als Ingo seinen Wildunfall hat. Tove, verheiratet mit dem ultimativen Griesgram. Maggie, die aus der Kreisstadt aufs Land zog, um ihre Liebe zu heiraten, um dann die perfekte Landfrau zu mimen. Das Buch ist voller Menschlichkeit und rauen Ecken, entlarvt die Dorfromantik ohne Fingerzeig und Häme. Ein bisschen wie nach Hause kommen.
Ein Dorf, eine tote weiße Hirschkuh und wie das alles zusammen gehört.
Bewertet: eBook (ePUB 3)
Ein wunderbar einfühlsamer und humorvoller Roman über ein Dorf in Schleswig-Holstein und seine Bewohner. Martina Behm erzählt von der Familie aus Hamburg, die auf einen Resthof zieht und im Leben auf dem Lande ihr Glück finden möchte, von den letzten beiden Bewohnern einer WG, die seit den 80ern zu den Dorfbewohnern zählen von den anderen Höfen, auf denen das Leben seine Spuren hinterlassen hat.
In diesem Buch herrscht so viel Leben, das man schon mal durcheinander kommen könnte. Aber wie im echten Dorfleben gehört zu jeder Familie ein Hof und umgekehrt und so sind es bei Martina Behm die Hofnamen, die dem Leser in Form von Kapiteln den Überblick erhalten.
So fühlt man sich bald sehr zu Hause in Fehrdorf und teilt Freud und Leid mit seinen liebenswürdigen Bewohnern. Zum süchtig werden!
Das Hörbuch ist übrigens auch sehr zu empfehlen, wunderbar gelesen von Juli Nachtmann!
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Für alle, die das Landleben kennen oder kennenlernen wollen
Bewertet: eBook (ePUB 3)
Vom Leben auf dem Land, von den Träumen und Nöten der Dorfbewohner und den Zugezogenen, die sich noch behaupten müssen, gut beobachtet und realistisch geschrieben.
Auch für alle Dörte Hansen Fans
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