Wo soll ich nur anfangen? Zunächst das Offensichtliche: "Alte Feinde" ist eine grandiose Fortsetzung, die die bereits etablierte Welt aus Band eins weiter ausbaut. Was in einem sehr nüchternen Schreibstil verpackt war, hat für mich die emotionale Schlagkraft einer Abrissbirne entfaltet. Zuerst mal werden die politischen Intrigen um ein vielfaches raffinierter, vielschichtiger und verworrener. Wer in dem einen Kapitel noch als Verbündete aufgetreten sind, können sich im nächsten Kapitel schon ein Messer in die Rücken rammen. Dann sind da natürlich noch unsere beiden Protagonisten. Shen Qiaos moralische Werte sind nach wie vor auch bei dem größten moralischen Erdbeben unerschütterlich, während Yan Wushi immer noch arrogant alles beleidigt, was nicht bei drei auf dem Baum ist. Und ich liebe es. Das einzige, womit die beiden nicht umgehen können, sind Emotionen, denn wenn wir in dem Tempo weiter machen, bin ich in Rente bis die beiden ihre Gefühle auf die Kette kriegen. Und ich liebe es. Das Finale von diesem Band war wirklich etwas Besonderes und die letzten paar Seiten hatten kein Recht, so episch zu sein. (Und ich lieb- ok, ich glaube ihr habt verstanden.) Was bleibt mir da noch übrig, außer bei dem Warten auf Band drei ein bisschen den Verstand zu verlieren? (Ich sag es mal so, falls irgendjemand farblich codierte Notizen zum politischen Plot braucht - ich wäre da)