Eine Kindheit in den Fünfzigern, in einer Stadt, nicht groß, nicht klein; ein bürgerlicher Haushalt, in dem viel Musik gemacht wird; der Vater ist Gefängnisdirektor. Der Krieg ist noch nicht lange her, und die Eltern versuchen, durch Hingabe an klassische Musik und Literatur nachzuholen, was sie ihre verlorenen Jahre nennen. Überall spürt der Junge Risse in dieser geordneten Welt. Gebannt verfolgt er die politischen Auseinandersetzungen, die seine älteren Brüder mit Vater und Mutter am Esstisch führen. Aber er bleibt Zuschauer. Immer häufiger flüchtet er sich in die Welt der Phantasie.
Dieser Junge, den der Autor als fernen Bruder seiner selbst betrachtet, erzählt uns sein Leben und entdeckt dabei den eigenen Blick auf die Welt. Wenn sich der 73-jährige Edgar Selge gelegentlich selbst einschaltet, wird klar: Die Schatten der Kriegsgeneration reichen bis in die Gegenwart hinein.
Ein wunderschönes Hörbuch, gelesen vom Autor. Eine, seine Familiengeschichte, nicht tendenziös vielmehr feinfühlige, spannende und humorvolle Erinnerung der 60er Jahre aus der Sicht eines Knaben, der dem Autor sehr nahe steht.
Viel mehr als eine Erinnerung...
Bewertung aus Brandis am 02.11.2021
Bewertet: Hörbuch-Download
Momentan ist es sehr beliebt, sich autobiografisch mit seinem Leben auseinanderzusetzen - was dem Leser wiederrum neben tiefen privaten auch Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt des Autors ermöglicht.
Nun also das Buch "Hast du uns endlich gefunden" des bekannten Schauspielers Edgar Selge.
In Erwartung der durch den Titel suggeriertenThematik war der Einstieg für mich recht zäh und ich war kurz davor abzubrechen. Zum Glück habe ich mich jedoch durchgerungen weiter zu hören, denn mit dem Hörfortschritt wurde das Buch für mich zunehmend interessanter. Eine Verbindung des Titels mit dem Inhalt konnte ich jedoch nicht wirklich herstellen.
Nach dem etwas unspektakulären Einstieg mit der Arbeits- und Familiensituation dringt der Autor immer tiefer in die Problematik der Nachkriegsjahre, in der neue politische Ausrichtungen mit der Vergangenheit, explizit bestimmten Personen, korrelieren, alle alten Werte falsch plötzlich falsch sind und man seinen Platz erst wieder finden muss. Besonders deutlich wird dies am Beispiel der Eltern, deren tief verwurzelten Ansichten immer wieder zu Konflikten mit den Söhnen führen, die auch über die Vergangenheit reden wollen, anstatt sie totzuschweigen. Es wird sehr deutlich, das es noch ein weiter und schwerer Weg sein wird, sich diesem Thema unbefangen stellen zu können, die Auswirkungen des Krieges noch lange in die Gegenwart ausstrahlen werden.
Der Autor liest sein Buch selbst - und das ist in meinen Augen (oder wohl besser Ohren) sehr gelungen. Es ist vor allem die angenehme Stimme des alten Mannes, der zurückblickend mit viel Schalk von seiner Kindheit und Jugend erzählt, die sehr fesselt. Dadurch wirken die Schilderungen sehr authentisch.
Hatte ich anfänglich noch Schwierigkeiten mit dem Buch, war ich zum Schluss schon fast traurig, das es zu Ende war. Ich hätte Edgar Selge noch ewig zuhören können.
Unsere Buchhändler*innen meinen
Es ist ein Problem aufgetreten. Bitte laden Sie die Seite neu und versuchen es noch einmal.
Auf unvergleichliche Weise vom Autor gelesen, ist das kein Hörbuch für zwischendurch und nebenbei, es fordert die vollste Aufmerksamkeit. Es geht darin um eine echte Lebens- und Familiengeschichte, die in die 1960er Jahre führt - in ein Elternhaus, wo schöngeistig-fürsorglich aber auch extrem autoritär erzogen wird. Das lässt niemanden unberührt - so manches Kind der 60'er wird sich teilweise erinnert fühlen an die eigene Kindheit und Jugend. Ganz großes Hörerlebnis!
Es ist ein Problem aufgetreten. Bitte laden Sie die Seite neu und versuchen es noch einmal.
So schön, so ehrlich, so traurig! Eine westfälische Familiengeschichte mit viel Musik und Film.
Bewertet: Hörbuch (CD)
So schön, so ehrlich, so traurig! Edgar Selge zieht sein Resüme. Er lässt uns teilhaben an seiner Kindheit, seiner Familie, seinem Leben.
Ich denke, kein Anderer hatte das Buch besser einlesen können, als der Autor selbst. Es ging mir unter die Haut.
Diese Musik, dieser Schmerz, diese diebische Freude, die der Junge spürte, wenn er sich für die Film-Spätvorstellungen aus seinem Elternhaus schlich. Seine Neugier auf die Familiengeschichte, sein Unverständnis über das Verhalten seines Vaters, auch das seiner Mutter. Sein Verhältnis zu den Brüdern, seine Stellung in der Familie, als Zweitjüngster, all das wird überdeutlich.
Ein Zeitzeugnis aus den sechziger Jahren.
Ganz ehrlich, da ich keine Fernsehguckerin bin, sagte mir der Name Edgar Selge so nichts, erst als ich mich bei Wikipedia schlau machte, machte es Klick.
Also, dieses (Hör-)Buch kann man durchaus hören/lesen, ohne Edgar Selge, den Schauspieler zu kennen.
Es berührt, tröstet und macht einen teils auch froh. Klare Empfehlung von mir!
Kurze Frage zu unserer Seite
Vielen Dank für Ihr Feedback
Wir nutzen Ihr Feedback, um unsere Produktseiten zu
verbessern. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Ihnen keine Rückmeldung geben können. Falls Sie
Kontakt mit uns aufnehmen möchten, können Sie sich aber gerne an unseren Kundenservice wenden.