Jeanie Masterson ist die Tochter des Bestatters in dem beschaulichen irischen Städtchen Kilcross. Von ihrem Vater hat sie die Gabe geerbt, mit den Verstorbenen sprechen zu können und deren letzten Wünsche entgegenzunehmen. Diese Fähigkeit verleiht ihr einen besonderen Status, zugleich bedeutet sie aber auch eine große Bürde: Denn sie muss entscheiden, welche Botschaften sie den Verbliebenen übermittelt und welche sie lieber für sich behält. Als ihre Jugendliebe Fionn nach London geht, fühlt Jeanie sich zum Bleiben verpflichtet, weil sie hier in Kilcross gebraucht wird. Aber vergessen kann sie ihn nie.Anne Griffin porträtiert eine junge Frau, hin- und hergerissen zwischen Pflichtgefühl und ihrem Wunsch nach Befreiung und Selbstbestimmung. Ein fesselnder und herzerwärmender Roman über das Leben, das Sterben und das, was das Leben lebenswert macht.-
Jeannie ist fest verwurzelt in der irischen Kleinstadt, in der ihre Familie seit Generationen ein Bestattungsunternehmen unterhält. Ihr langjähriger Ehemann arbeitet mit ihr dort gemeinsam, sie hat viele Freunde und ist respektiert und alles scheint wie geplant weiterzulaufen, als ihre Eltern ihr den Betrieb komplett übergeben wollen. Doch Jeannie kommen Zweifel; nicht zuletzt wegen ihrer Jugendliebe Fionn, dem sie nie nach London in die große Stadt gefolgt ist und den sie doch nie vergessen konnte. Ihre Gabe, mit den Toten zu kommunizieren, scheint sie zudem an ihre Arbeit zu binden. Oder gibt es einen weiteren Weg? Eindringliches, unterhaltsames Porträt einer beeindruckenden Frau mit viel sympathischem Lokalkolorit des irischen Kleinstadtlebens.
Gefangen zwischen Pflicht und Neigung
Bewertung aus Vaihingen an der Enz am 12.03.2023
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Jeanie Mastersons Weg ist vorgezeichnet, schließlich muss ja jemand das Bestattungsunternehmen der Familie übernehmen, wenn die Eltern beschließen, in den Ruhestand zu gehen. Und da sie, wie ihr Vater, die Stimmen der Toten hört, ist es keine Frage, dass die Wahl auf sie fällt. Widersetzen mag sie sich nicht, hat sie doch jeher genau das getan, was von ihr erwartet wurde. Zugehört und geschwiegen, zumindest dann, wenn es um ihre eigenen Bedürfnisse und Erwartungen an ihr Leben geht. 32 Jahre ein Leben voller Kompromisse gelebt, bestimmt von ihren Nächsten. Zuerst ihren Eltern und dann ihrem Ehemann. Aber nun scheint die Zeit gekommen, das zu ändern, nicht länger zu schweigen, die Stimme zu erheben und endlich für sich selbst einzustehen.
„Die Bestatterin von Kilcross“ ist eine Geschichte über verpasste Chancen und über das Bemühen der Protagonistin, ihrem Leben einen neuen Dreh zu geben. Auszubrechen aus Verpflichtungen und eigene Wege zu gehen, selbst dann, wenn sie dafür diejenigen zurücklassen muss, die sie bisher begleitet haben.
Der Wunsch nach Selbstverwirklichung und dem Ausbrechen aus alten Mustern ist ein Thema, das immer wieder in Romanen behandelt wird. Und auch wie die Autorin damit umgeht, bietet außer dem besonderen Talent ihrer Protagonistin wenig Neues, um Jeanies Geschichte, ihre inneren Konflikte und das daraus folgende Zaudern voranzutreiben. Natürlich steht sie im Zentrum, aber leider sind Anne Griffins Charakterisierungen der anderen Personen recht oberflächlich und wecken kein Interesse. Am gelungensten sind noch die Beschreibungen des irischen Kleinstadtlebens, aber auch das reicht leider nicht, um eine eher dünne Story zu tragen, die nur wenige überraschende Momente zu bieten hat.
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Zum zweiten Mal nimmt uns die Schriftstellerin Anne Griffin mit in ihre Heimat Irland, jetzt in das Städtchen Kilcross. Wir lernen die Mastersons, Inhaber eines Bestattungsgewerbes, kennen und welch passende Idee - Griffin gönnt dem Hauptcharakter Maurice Hannigan aus ihrem Roman „Ein Leben und eine Nacht“ einen Auftritt.
Wenngleich es auch hier um das Ende des Lebens geht, stimmt die Geschichte letztendlich positiv. Das liegt zum einen an der ein wenig skurrilen Idee: die Mastersons hören die letzten Worte der Toten und übermitteln diese den Angehörigen. Ein Alleinstellungsmerkmal in dieser Branche, aber auch ein absolut vorstellbares Dilemma.
Zum anderen an dem Umstand, dass ausgerechnet Jeanie Masterson beginnt, die „Gabe“ in Frage zu stellen. Noch dazu geht es um eine Lebenslüge, die einen Riss im Familiengefüge zur Folge hat, um Verzeihen und um die Liebe, stärker als der Tod.
Erzählt mit viel Herzenswärme - ich bin froh, es gewagt zu haben...
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Anne Griffin hat mit ihrem Buch eine Geschichte über Selbstverwirklichung, -bewusstsein und sich selbst finden geschrieben. Die Autorin hat eine bemerkenswert sympathische, authentische und lockere Weise gefunden, über den Tod, das Leben und über verpasste Chancen zu schreiben. Die Rahmenhandlung ist gespickt mit Rückblicken der lebenden und toten Charakteren, was ich persönlich immer toll finde. Schwer aus der Hand zu legen und sehr lesenswert.
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