Das Skript Psychothriller

Spannend geschrieben mit Abstrichen

Bewertung am 10.04.2025
Bewertungsnummer: 2462897
Bewertet: eBook (ePUB)

Das Buch ist empfehlenswert, spannend geschrieben. Leider werden wichtige Dinge ausgelassen wie z.B. die beiden toten Frauen, da wird überhaupt nicht darauf eingegangen, die sind einfach tot. Bei den zwei gefangenen Frauen wird detailliert die Umgebung beschrieben, offenbar bekommen die Frauen aber weder Essen noch Getränke, wären also bereits nach kurzer Zeit gestorben. Der Schluss des Buches war sehr eilig zusammengefasst, da hätte ich mir mehr Informationen gewünscht.

Umwerfend! Meisterlich! Ein Hochgenuss!

Martin Felix am 29.03.2023
Bewertungsnummer: 1910609
Bewertet: eBook (ePUB)

Geradlinig und flüssig erzählt, nimmt der Leser Schritt für Schritt an den Ermittlungen teil, bis das Monster letzten Endes zur Strecke gebracht wird, das folgegetreu einer Romanvorlage junge Frauen auf brutale Weise stückweise häutet und dann umbringt. Die Genialität in diesem Thriller liegt in der Mehrschichtigkeit der einzelnen Ebenen: Man stelle sich als Leser sitzend auf einem Friseurstuhl vor, vor und hinter sich grosse Spiegel angebracht, worin man sich fortlaufend widerspiegelt sieht. Die Grundhandlung ist brutal, sehr brutal sogar. Da muss man sich natürlich fragen, inwieweit in Krimis eine solche Brutalität überhaupt benötigt wird – oder gehört dies mitunter zum Mainstream der heutigen Zeit? Wie auch immer, in der ersten Ebene setze ich mich als Leser dieser Brutalität aus, habe ich ja schliesslich diesen Thriller ausgewählt und gekauft. In der zweiten Ebene ist der Autor anzusiedeln, also Arno Strobel, der eigentliche Verfasser. Das nächste Spiegelbild, bzw. die dritte Ebene, ist dem Krimiautoren Jahn und dessen Lektor Lorth zuzuordnen, die beide als fiktive Figuren eben diesen Kriminalroman „geschrieben“ und „veröffentlicht“ haben. Und letztlich ist da noch das Monster in der vierten Ebene am Wirken, das getreu der Buchvorlage die erwähnte Brutalität konkret und real umsetzt. Im Zentrum der Ermittlung stehen die Hauptkommissarin Matthiessen und ihr Kollege Stephan Erdmann, ganz unterschiedliche Charaktere, die aber sehr gut miteinander harmonieren. Stohrmann, der Leiter der Soko, ist dagegen ein unsympathischer Chef , ausgestattet mit allen unliebsamen Allüren, dessen Name allein einen wohl nicht zu Unrecht geradezu an „Strohmann“ assoziieren lässt. Genial aber auch, wie der Leser in den Ermittlungsschritten mitgeführt wird und ihn folgerichtig die nächste erforderliche Massnahme vorausahnen lässt! Dieser vom Leser vorausgeahnte, nächste erforderliche Ermittlungsschritt wird dann früher oder etwas später auch tatsächlich vom Ermittlerteam anberaumt. Insofern fühlt man sich selbst als erfolgreicher Ermittler. So muss Krimi sein! Einzige Schwachpunkte sind einerseits die Motivdarlegung des Täters ganz am Schluss (übrigens mit ziemlich unerwartetem Ausgang!): Diese Erklärung genügt für diese derart abnorme Verbrechergesinnung in keiner Weise! Und anderseits bleibt auch die Frage im Dunkeln, wie dieses Monster all die Frauen „ab Strasse akquirieren“ konnte. Ohne den vorzeitigen Ermittlungserfolg hätten nämlich noch viele junge Frauen mehr gekidnappt werden müssen. Aber abgesehen von diesen beiden Einbussen würde ich diesem Werk gut und gerne sogar 6 Sterne vergeben!