Als der englische Schiffsarzt Gulliver auf Reisen geht, kann er nicht ahnen, an welche fantastischen Orte ihn die Stürme tragen werden: Er besucht das Land der Liliputaner und das der Riesen, er trifft auf Zauberer und Unsterbliche, es zieht ihn nach Japan und ins Land der sprechenden Pferde. Jeder dieser Orte ist von Wesen bevölkert, die nach ihren ganz eigenen Sitten und Gesetzen leben. Je mehr Gulliver davon kennenlernt, desto stärker beginnt er an der geistigen und moralischen Überlegenheit der Menschen zu zweifeln. Swift schrieb mit »Gullivers Reisen« eine spitzzüngige und zeitlose Satire über staatliche Regeln und gesellschaftliche Zustände – gelesen von Hans-Helmut Dickow. Lesung mit Hans-Helmut Dickow 2 mp3-CDs | ca. 12 h 25 min
»Gullivers Reisen« erschien erstmals im Jahr 1726. Seitdem begeistert der satirische Roman Menschen auf der ganzen Welt. Im Mittelpunkt steht Lemuel Gulliver, der auf seinen ungewöhnlichen Reisen viel Skurriles erlebt. Geschrieben wurde der Roman von Jonathan Swift, der im Jahr 1667 in Dublin (Irland) geboren wurde. Obwohl Swift mehrere Werke verfasst hat, ist »Gullivers Reisen« wahrscheinlich sein bekanntestes. Der Schriftsteller hatte ein interessantes Leben. Er besuchte das ‚Trinity College‘ in Dublin, arbeitete mehrere Jahre als Sekretär für einen Diplomaten und war Priester. Gestorben ist Swift im Jahr 1745.
Auf den ersten Blick ist »Gullivers Reisen« ein unschuldiges Reiseabenteuer. Doch wenn man genau darüber nachdenkt, was man in diesem Buch liest, fällt auf, dass Gulliver ein geschicktes Mittel von Swift ist, mit dem er vor allem die zu diesem Zeitpunkt existierende Gesellschaft und ihre Werte kritisiert. Swifts scharfsinnige und satirische Erzählweise brachte mich oft nicht nur zum Schmunzeln, sondern auch zum Nachdenken.
Das Buch besteht aus vier Teilen. Im ersten Teil reist unser Held nach Lilliput, wo er sich wie ein Riese vorkommt. Im zweiten Teil ist Gegenteil der Fall, da Gulliver bei Riesen in Brobdingnag landet. Im dritten Teil reist unser Protagonist nach Laputa, Balnibarbi, Glubbdubdrib, Luggnagg und Japan. Im vierten und letzten Teil unternimmt Gulliver eine Reise in das Land der Houyhnhnms. Das Buch enthält unter anderem folgende Extras: Anhang, Anmerkungen, Nachwort und Zeittafel. Diese fand ich sehr gut, weil man dadurch ergänzende Informationen bekommt. Darüber hinaus gibt es schwarzweiße Abbildungen.
Was mich angeht, so fand ich alle vier Teile sehr interessant. Vor allem die Sicht des Protagonisten macht dieses Buch sehr besonders. Obwohl Swift sehr detailliert beschreibt, konnte ich mit Maßeinheiten wenig anfangen, da ich sie mir trotz genauen Angaben, schlecht vorstellen konnte. Ansonsten flackerten immer wieder Bilder vor meinem geistigen Auge auf und ich habe mit großer Spannung verfolgt, wohin es Gulliver als Nächstes verschlage würde.
Fazit: Ich bin absolut begeistert von »Gullivers Reisen«! Das Buch ist sowohl für Jugendliche als auch Erwachsene geeignet, wobei ich sagen würde, dass Erwachsene mehr dazu in der Lage sind, in diesem Buch „zwischen den Zeilen“ zu lesen.
»Gullivers Reisen« darf man sich auch nicht entgehen lassen, wenn man die bedeutendsten Klassiker des 18. Jahrhunderts lesen will. Ich bin gespannt, was Jonathan Swift noch so geschrieben hat.
Anspruchsvoll & eher für Erwachsene, aber toll illustriert!
Lia48 am 09.10.2021
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
INHALT:
Lemuel Gulliver träumt vom Reisen und lernt daher, was er für seinen Traum als nützlich erachtet: Etwas über die Seefahrt, Mathematik und Medizin. Außerdem geht er bei einem Chirurgen in die Lehre. Er heiratet und arbeitet als Schiffsarzt, um sich Geld anzusparen.
Als er eines Tages Schiffbruch erleidet, landet er auf der Insel „Liliput“. Nach einer großen Portion Schlaf im Gras, erwacht Gulliver und muss feststellen, dass er mit vielen dünnen Fesseln am Boden festgebunden ist. Das Werk vieler kleiner, menschenartiger Wesen, mit Pfeil und Bogen bewaffnet – sie werden immer mehr! Für Gulliver ist dies zunächst ein unterhaltsames Schauspiel, alles ist so winzig hier! Doch um seine Freiheit zu erlangen, muss er sich erst noch vor dem Kaiser beweisen…
Wird ihm das gelingen?
Und welches Abenteuer wartet auf ihn in „Brobdingnang“, dem Land der Riesen?
Fest steht, dass ihm eine Menge Herausforderungen und Gefahren bevorstehen, mal lustig oder absurd, mal beängstigend…
MEINUNG:
„Gullivers Reisen“ von Jonathan Swift, gilt bis heute als zeitloser Klassiker der Literatur. In stark gekürzter Fassung, gibt es die Geschichte auch als märchenhaftes, fantasievolles Kinder- und Jugendbuch. Das Original ist als satirischer Roman gedacht, wobei Swift auf zynische Art den Adel und die Gesellschaft kritisiert.
Die hiesige Ausgabe beinhaltet die ersten beiden Reisen von Gulliver (im Original sind es scheinbar vier): „Die Reise nach Liliput“ und „Die Reise nach Brobdingnag“, welche in jeweils acht Kapitel gegliedert sind. Am Schluss erfährt man noch ein paar Worte über den Autor sowie Anmerkungen des Illustrators.
Das Besondere an dieser Ausgabe sind für mich die Illustrationen, die die Geschichte zum Leben erwecken. Die Bilder von Robert Ingpen sind eher etwas düster von der Farbgebung her und strahlen dadurch eine gewisse Melancholie aus, was für mich ganz gut zur Geschichte passte. Sie erstrecken sich bei jedem neuen Kapitel über eine Doppelseite. Zwischendurch folgen Illustrationen über eine Seite, sowie kleinere Bilder zwischendurch. Sie sind sehr atmosphärisch, was mir richtig gut gefallen hat!
Die Geschichte spielt ab 1699 und wurde vor drei Jahrhunderten verfasst, wodurch der Text eine eher altertümliche Wortwahl und Ausdrucksweise aufzeigt. Für Erwachsene hat sie mir insgesamt gefallen, aber es gab auch immer wieder Zeilen, die sich sehr gezogen haben (vor allem Aufzählungen).
Dadurch kann ich mich der Altersempfehlung vom Verlag, für ab 8 Jahre, leider nicht anschließen. Ich denke, viele Jugendliche würden diese anspruchsvolle Sprache nicht freiwillig lesen wollen – sie sind heute anderes gewohnt. Für Erwachsene, die wunderbar gestaltete Klassiker mögen, ist es jedoch sicherlich eine schöne Geschenkidee!
Bei meiner Recherche zum Buch habe ich außerdem erfahren, dass kleinwüchsige Menschen erst aufgrund des Buches „Gullivers Reisen“ teilweise als „Liliputaner“ bezeichnet wurden. Dass der Ursprung bei diesem Buch liegt, war mir vorher nicht bekannt. Kein Wunder gilt dieser Begriff heute als diskriminierend (Menschen mit Fabelwesen gleichzusetzen, gehört sich meiner Meinung nach nicht!) und sollte nicht verwendet werden. Wieder etwas dazugelernt!
FAZIT: Insgesamt ein hübsch illustrierter Klassiker, den ich aufgrund der anspruchsvollen, etwas altertümlichen Sprache, eher Erwachsenen empfehlen würde. 4/5 Sterne!
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