In Flammen

Mit Stephen Crane beginnt in Amerika die Literatur der Moderne, die menschliche Außen- und Innenwelt mit bis dato nicht dagewesener stilistischer Kühnheit verschmilzt. Paul Auster hat mit seinem Buch "In Flammen" die opulente Biographie dieses Schriftstellers verfasst, die alle verfügbaren Quellen ausschöpft und zugleich - deutlich ausgewiesen - dort Vermutungen ausspricht, wo die Überlieferungen lückenhaft sind oder ganz fehlen. Das Autobiographische wird nicht zuletzt im Werk aufgesucht ("...aber wir sollten auch bedenken, dass in jedem literarischen Werk eine autobiographische Komponente steckt, so undeutlich oder verschüttet oder unbemerkbar sie auch sein mag"). Dabei beachtet Auster immer den Charakter literarischer Fiktion und erörtert uas eigener subtiler Kenntnis die Wägbarkeiten bzw. Unwägbarkeiten des literarischen Schaffensprozesses. Auster erzählt mithin die Biographie Cranes in wesentlichen Teilen anhand seines publizistischen und belletristischen Werkes. Cranes Hauptwerke werden in geraffter Nacherzählung und mit souverän ausgewählten, auch längeren Zitaten vorgestellt, so dass man nach der Lektüre meint, die zur Rede stehenden Werke selbst gelesen zu haben. Das ist freilich eine Tücke der Meisterschaft Austers. ...weiterlesen

Zugegebenermaßen war mir der Name Stephen Crane auch kein Begriff. Das hat sich mittlerweile geändert. Die Bedeutung, die Cranes Werk für die Amerikanische Literatur hat, ist unbestritten. Was er in seinem viel zu kurzen Leben alles durchlebt und erlitten hat, ist unglaublich und hätte für drei Leben gereicht. Paul Auster bringt uns in dieser grandiosen Biographie einen "fast Vergessenen" nahe, und er macht es großartig! ...weiterlesen