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Eine Abrechnung mit unserem Gesundheitssystem
Sikal am 08.12.2022
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Krankenhäuser sollten aus dem Profitdenken ausgenommen sein, Krankenversicherungen nicht dem ökonomischen Diktat unterworfen sein und Pharmakonzerne besseren Kontrollen unterzogen werden. Diese und viele weitere Ansätze, das Gesundheitssystem neu zu überdenken, scheinen nur logisch zu sein und klingen beim Lesen des Buches sehr vernünftig und umsetzungswürdig.
Dass das Pflegepersonal überfordert ist, die Arbeitszeiten oftmals das gesundheitliche Maß der Ärzte übersteigt und das Sozialsystem durch das jetzige System überlastet ist, steht ebenfalls außer Frage. Mit diesen und weiteren Fragen setzt sich der Autor (ein Mediziner) auseinander. Man geht also davon aus, dass er weiß wovon er spricht. Leider bekommt man bei der Lektüre des Buches das Gefühl, dass der Autor mit diesem Werk etwas anderes bezweckt als aufzuzeigen was mit unserem Gesundheitssystem falsch läuft. Eher hat man das Gefühl, dass es sich dabei um eine Abrechnung mit der verantwortlichen Politik und deren Taten handelt, als um ein konstruktives Aufzeigen der falsch eingeschlagenen Wege.
So werden auf 130 Seiten Fehler aufgezeigt, das Gesundheitssystem in Frage gestellt und einzelne Maßnahmen zerrissen. Auf den letzten drei Seiten schwenkt der Autor um und wagt im Ansatz den Versuch, selbst auf mögliche Verbesserungen hinzuweisen.
Für mich als kritischer Leser gilt immer noch der Ansatz der These – Hypothese – Synthese. Alleine die eigene Ansicht zu präsentieren und alles andere außen vor zulassen, widerspricht jedem wissenschaftlichen Ansatz.
3 Sterne gibt es dennoch für den grundsätzlich guten Ansatz, dass unser Gesundheitssystem überdacht werden muss.