Das meinen unsere Kund*innen
Jugendbuch / Trauer / Familie / Musik
Sonja aus Freiburg am 15.10.2022
Bewertet: eBook (ePUB)
Joy steht wenige Wochen vor dem Highschool-Abschluß und wird im Herbst BWL studieren, sie lebt mit ihrer Mutter in einem Haus und hat zwei gute Freunde. Und dann tritt auf einmal Gavin in ihr Leben, er ist nicht nur der Quaterback sondern auch noch sehr nett und hartnäckig. Nun könnte man meinen, es geht um Liebe, die zu einem beschissenen Zeitpunkt passiert, aber nein. Es geht um einen toten Vater, eine alkoholkranke Mutter, das Geheimhalten und seinen Traum aufzugeben und wie ein Stück Normalität alles kaputt machen kann.
Wir folgen ausschließlich Joy und ihrem chaotischen Leben. Und ich finde, diese heftige Problematik wird sehr gut umgesetzt. Dass dem Kind die Trauer um ihren Vater genommen wird, dass die Krankheit der Mutter nicht bekannt werden darf, weil man sonst ins Heim kommt und man so noch jemanden verliert. Dass alles andere an Bedeutung verliert. Und dass man Dinge tut, auch wenn man weiß, dass es falsch ist. Ich finde es ein sehr gelungenes Buch über Trauer, obwohl es eben nicht das Thema ist. Die Sprache ist sehr traurig, obwohl man auch oft lacht. Joy hätte depressiv werden können, hält aber doch noch den Kopf oben, aber sie ist eben keine typische Jugendliche. Ich finde alles um die Entwicklung um Joy super und auch gerade, weil es nicht so tiefgründig oder intensiv ist, wie man es hätte beschreiben können. Es trifft den richtigen Ton für Jugendliche, um vielleicht auch darauf aufmerksam zu werden, ob in seinem Freundeskreis nicht etwas komisch ist. Und so sehr ich Tyler liebe, nervt es mich, dass es mittlerweile üblich ist, die Nebenfigur queer ist. Dass sie in diesem Fall noch im Rollstuhl sitzt, stört mich nicht, da es das Element um die Freundschaft ist. Mir fehlte da nur etwas mehr Kabbelei. Falls zu diesem Buch doch noch ein zweites kommen sollte, will ich das Tyler die Hauptrolle spielt, gerade, weil er noch nicht geoutet ist.
Aber ich jammere mal wieder auf sehr hohem Niveau. 4,5 von 5 Sterne, weil das Thema gut umgesetzt wurde und für die Zielgruppe perfekt ist, die 0,5 Punkte zieh ich ab wegen der Klischees.
Schöner Roman, der viele Themen birgt
Bewertung am 22.09.2022
Bewertet: eBook (ePUB)
Finding my voice berichtet von Joy. Sie ist ein Teen im Abschlussjahr, die bereits so einiges erlebt hat und wegstecken musste. Gezeichnet davon fällt es ihr schwer, sich zu öffnen und sie selbst zu sein. Nur ihrem besten, schwulen Freund im Rollstuhl, den sie seit Kindertagen kennt, vertraut sie sich an. Als sich mit Gavin eine Freundschaft entwickelt, gilt es nun, mit der verwirrenden Situation umzugehen.
Das Buch hat mich fasziniert. Es ist aufgrund der triggernden Themen definitiv kein Wohlfühlroman, und Joy tat mir über viele Seiten hin leicht. Man kann ihre innere Zerrissenheit spüren, und auch ihre fehlende Jugendhaftigkeit. Das hat mich sehr bewegt und beschäftigt. Auch ihre Strategien, mit der Situation umzugehen, waren sehr realistisch geschildert und es wurde nichts beschönigt. Die Liebesgeschichte war wirklich schön eingefädelt in den Webteppich der anderen Themen und hat zwei wirklich sehr sympathische Charaktere zusammenfinden lassen.