Schlesenburg
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Roman - »Wie Paul Bokowski uns rauslockt, zum Spielen in den Hof, in die Sehnsüchte und Abgründe der Kindheit, das ist großes Leseglück.« Bov Bjerg

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Beschreibung

Details

Einband

Taschenbuch

Erscheinungsdatum

12.02.2025

Verlag

btb

Seitenzahl

320

Beschreibung

Details

Einband

Taschenbuch

Erscheinungsdatum

12.02.2025

Verlag

btb

Seitenzahl

320

Maße (L/B/H)

18,7/11,8/2,4 cm

Gewicht

262 g

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-442-77484-5

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5.0

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Ein sehr bewegendes Debüt. Tiefe wie Stanišić, Dialoge wie Reza, Humor wie Loriot

Bewertung am 23.10.2022

Bewertungsnummer: 1811171

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Habe das Buch auf der Frankfurter Buchmesse erworben und wirklich nur mit Mühe wieder aus der Hand legen können. Die Geschichte der Schlesenburg, ihrer Bewohner, des kindlichen Ich-Erzählers, die starken Eindrücke einer polnischen Parallelkultur in den letzten Monaten der 80er Jahren der BRD Noir, das alles hat mich unheimlich bewegt. Im Klappentext des Buches ist viel von Herkunft und Heimat die Rede. Aber ich habe den Roman als Buch über das Erinnern verstanden. Für mich stand nicht ungebingt die Suche nach Herkunft, sondern die Suche nach Erinnerung im Mittelpunkt. Das erklärt für mich auch, warum die Handlung gerade im ersten Drittel des Buches nur langsam vorangetrieben wird. Weil die Erinnerungsebenen der Handlung erst nach und nach erschlossen werden. Weil wir auch die Schlesenburg und ihre Dimensionen erst wabenartig kennenlernen. Die Sprache ist bildgewaltig, die Dialoge punktgenau, fast witzig, und wie Bokowski am Ende alle Stränge zueinander führt, das hat mich regelrecht beeindruckt. Vielleicht auch, weil ich ihn bisher nur als Humorautor kennengelernt habe. Ein gutes Buch für alle Leser, die die Tiefe von Stanišić mögen, die geschliffenen Dialoge von Yasmina Reza und den feinen Witz von Loriot. Für mich ein richtiges Lesehighlight für das Jahr 2022. Aber, und das möchte ich als einizigen Kritikpunkt erwähnen, kein leichtes Buch.
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Ein sehr bewegendes Debüt. Tiefe wie Stanišić, Dialoge wie Reza, Humor wie Loriot

Bewertung am 23.10.2022
Bewertungsnummer: 1811171
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Habe das Buch auf der Frankfurter Buchmesse erworben und wirklich nur mit Mühe wieder aus der Hand legen können. Die Geschichte der Schlesenburg, ihrer Bewohner, des kindlichen Ich-Erzählers, die starken Eindrücke einer polnischen Parallelkultur in den letzten Monaten der 80er Jahren der BRD Noir, das alles hat mich unheimlich bewegt. Im Klappentext des Buches ist viel von Herkunft und Heimat die Rede. Aber ich habe den Roman als Buch über das Erinnern verstanden. Für mich stand nicht ungebingt die Suche nach Herkunft, sondern die Suche nach Erinnerung im Mittelpunkt. Das erklärt für mich auch, warum die Handlung gerade im ersten Drittel des Buches nur langsam vorangetrieben wird. Weil die Erinnerungsebenen der Handlung erst nach und nach erschlossen werden. Weil wir auch die Schlesenburg und ihre Dimensionen erst wabenartig kennenlernen. Die Sprache ist bildgewaltig, die Dialoge punktgenau, fast witzig, und wie Bokowski am Ende alle Stränge zueinander führt, das hat mich regelrecht beeindruckt. Vielleicht auch, weil ich ihn bisher nur als Humorautor kennengelernt habe. Ein gutes Buch für alle Leser, die die Tiefe von Stanišić mögen, die geschliffenen Dialoge von Yasmina Reza und den feinen Witz von Loriot. Für mich ein richtiges Lesehighlight für das Jahr 2022. Aber, und das möchte ich als einizigen Kritikpunkt erwähnen, kein leichtes Buch.

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Bewegende Erinnerungen

Buechermango am 09.10.2022

Bewertungsnummer: 1802008

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Nachdem ich ein großer Fan der Kurzgeschichten von Paul Bokowski war, habe ich mich unheimlich auf seinen ersten Roman gefreut. Sein großartiger Humor prägt auch Schlesenburg, die Geschichte geht aber viel mehr in die Tiefe, als wir es von ihm kennen und hat mich wirklich beeindruckt. “Schlesenburg wurde sie genannt, unsere Siedlung am Stadtrand, in der im Sommer 89 die Wohnung der Galówka brannte. Sechzig Familien waren wir, fast allesamt aus Polen.” Paul Bokowski bietet hier eine einzigartige, wertvolle Perspektive. Ein Kindheit, geprägt durch die Flucht der Eltern. Ein Kind, das nie polnisch gelernt, dafür aber Traumata vererbt bekommen hat. Eine Kindheit an einem besonderen Ort, umgeben von einzigartigen Menschen. Ich muss sagen, dass ich am Anfang meine Probleme mit dem Buch hatte und nicht so gut rein kam und zwischendurch fast schon gelangweilt war. Wir bekommen hier eine sehr ruhige Geschichte, die immer wieder hin und her springt. Sie entwickelt sich langsam, nimmt einige Abbiegungen und am Ende wusste ich gar nicht mehr genau, was da gerade passiert ist. Nur, dass ich mehr wollte. “Mutter vermisste ihre Eltern, Vater, etwas stiller, seinen Bruder, aber die meisten Kinder aus der Burg, die Hiergeborenen, mich oder Darius, hatte man von Anfang an so sauber abgekapselt von unserer Herkunft, von allen, die hinter dem Eisernen Vorhang hockten, dass jedes Vermissen nur ein Theoretikum bleiben konnte, ein Konzept.” Das Besondere an dem Roman ist für mich das Gefühl, das er einfängt. Ein Vater, der alles richtig machen, die Familie zusammenbringen, will und seinen Stolz als Schutzschild vor sich trägt. Eine Mutter, die jede freie Minute zum Lesen nutzt und sich mit den neuen Worten schmückt, ohne zu wissen, ob sie Bernsein oder Phosphor sind. Dazwischen immer wieder die Frage “Raus oder runter?” Mich haben die Gespräche in der Familie immer unheimlich bewegt. Wie Geschichten erzählt werden, wie Erinnerungen verzerrt und diskutiert werden.. Diese Dynamik ist mir so gut bekannt und mit der Zeit konnte ich das Buch gar nicht mehr weglegen, wollte weiter in dieses Gefühl. Erzählt ist Schlesenburg schonungslos ehrlich. Manchmal erschütternd und tieftraurig, manchmal herzlich und amüsant.Sehr detailliert, mir persönlich teilweise fast zu ruhig, aber mit viel Humor an den richtigen Stellen Es wird nicht jedem gefallen, aber wer sich drauf einlässt, wird belohnt.
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Bewegende Erinnerungen

Buechermango am 09.10.2022
Bewertungsnummer: 1802008
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Nachdem ich ein großer Fan der Kurzgeschichten von Paul Bokowski war, habe ich mich unheimlich auf seinen ersten Roman gefreut. Sein großartiger Humor prägt auch Schlesenburg, die Geschichte geht aber viel mehr in die Tiefe, als wir es von ihm kennen und hat mich wirklich beeindruckt. “Schlesenburg wurde sie genannt, unsere Siedlung am Stadtrand, in der im Sommer 89 die Wohnung der Galówka brannte. Sechzig Familien waren wir, fast allesamt aus Polen.” Paul Bokowski bietet hier eine einzigartige, wertvolle Perspektive. Ein Kindheit, geprägt durch die Flucht der Eltern. Ein Kind, das nie polnisch gelernt, dafür aber Traumata vererbt bekommen hat. Eine Kindheit an einem besonderen Ort, umgeben von einzigartigen Menschen. Ich muss sagen, dass ich am Anfang meine Probleme mit dem Buch hatte und nicht so gut rein kam und zwischendurch fast schon gelangweilt war. Wir bekommen hier eine sehr ruhige Geschichte, die immer wieder hin und her springt. Sie entwickelt sich langsam, nimmt einige Abbiegungen und am Ende wusste ich gar nicht mehr genau, was da gerade passiert ist. Nur, dass ich mehr wollte. “Mutter vermisste ihre Eltern, Vater, etwas stiller, seinen Bruder, aber die meisten Kinder aus der Burg, die Hiergeborenen, mich oder Darius, hatte man von Anfang an so sauber abgekapselt von unserer Herkunft, von allen, die hinter dem Eisernen Vorhang hockten, dass jedes Vermissen nur ein Theoretikum bleiben konnte, ein Konzept.” Das Besondere an dem Roman ist für mich das Gefühl, das er einfängt. Ein Vater, der alles richtig machen, die Familie zusammenbringen, will und seinen Stolz als Schutzschild vor sich trägt. Eine Mutter, die jede freie Minute zum Lesen nutzt und sich mit den neuen Worten schmückt, ohne zu wissen, ob sie Bernsein oder Phosphor sind. Dazwischen immer wieder die Frage “Raus oder runter?” Mich haben die Gespräche in der Familie immer unheimlich bewegt. Wie Geschichten erzählt werden, wie Erinnerungen verzerrt und diskutiert werden.. Diese Dynamik ist mir so gut bekannt und mit der Zeit konnte ich das Buch gar nicht mehr weglegen, wollte weiter in dieses Gefühl. Erzählt ist Schlesenburg schonungslos ehrlich. Manchmal erschütternd und tieftraurig, manchmal herzlich und amüsant.Sehr detailliert, mir persönlich teilweise fast zu ruhig, aber mit viel Humor an den richtigen Stellen Es wird nicht jedem gefallen, aber wer sich drauf einlässt, wird belohnt.

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Thomas Becker

Thalia Hamburg – AEZ

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5/5

Nie habe ich Kindheit so schön gelesen

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Da sitze ich nun, habe einen schlimmen Buchkater und versuche einmal mehr eine Rezension zu schreiben, die dem zugrunde liegenden Buch gerecht werden soll. Es sind diese verflixten 5-Sterne Bücher, denen man ohne weiteres einen sechsten hinzufügen würde, sofern man denn könnte. Einfach nur, um klar zu machen, DAS ist etwas Besonderes. DAS ist ein Buch, dass es zu lesen lohnt. Doch es gibt keinen sechsten Stern, es bleibt bei den fünf und bei der unüberwindbaren Aufgabe, den Charme einer Geschichte so zu skizzieren, dass sie ausnahmslos jeder sofort lesen möchte. Vielleicht geniere ich mich ein wenig, angesichts der Tatsache, dass ich ein persönlich gewidmetes und signiertes Exemplar fast ein halbes Jahr ungelesen im Regal stehen lassen habe. Sie schien mir nie passend, die Zeit für die Kindheit eines polnischen Flüchtlingsjungen. Seine Erinnerungen begannen in der Schlesenburg, eine riesige, makellose Wohnbausiedlung, bestehend aus sechzig Wohnungen. Hier wohnten sie, der neunjährige Ich-Erzähler zusammen mit seinen Eltern. Und auch wenn in der Burg allerlei geschah (kein SPOILER: die Witwe Galówka verbrennt auf den ersten Seiten), so galt meine Aufmerksamkeit immer dieser Familie, stets von Melancholie begleitet, die mich zutiefst berührte. So wuchs unser junger Protagonist in einem Umfeld auf, in dem angenommen wurde, dass Integration am besten funktioniere, indem man die Kinder nicht mit dem Thema Herkunft ablenkte. Die zentrale Frage ist: wo gehört man hin, wenn man nicht weiß, wo man hergekommen ist? Munter sprudeln die Worte des Ich-Erzählers hervor, die Liebe zur Sprache ist dabei unbestreitbar. Sein Alter spiegelt sich in seiner Erzählweise wieder. Da wird wild umhergesprungen, vor und zurück, raus oder runter. Nie habe ich Kindheit so schön gelesen. Womit wir wieder bei meinem Dilemma wären: wie fasse ich das Erlebte in Worte? Ich ergebe mich @paulbokowski, lege mich in mein Bett, ziehe mir die Decke über den Kopf und warte still und sehnsüchtig auf dein nächstes Buch. Okay?
Thomas Becker
  • Thomas Becker
  • Buchhändler/-in

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5/5

Nie habe ich Kindheit so schön gelesen

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Da sitze ich nun, habe einen schlimmen Buchkater und versuche einmal mehr eine Rezension zu schreiben, die dem zugrunde liegenden Buch gerecht werden soll. Es sind diese verflixten 5-Sterne Bücher, denen man ohne weiteres einen sechsten hinzufügen würde, sofern man denn könnte. Einfach nur, um klar zu machen, DAS ist etwas Besonderes. DAS ist ein Buch, dass es zu lesen lohnt. Doch es gibt keinen sechsten Stern, es bleibt bei den fünf und bei der unüberwindbaren Aufgabe, den Charme einer Geschichte so zu skizzieren, dass sie ausnahmslos jeder sofort lesen möchte. Vielleicht geniere ich mich ein wenig, angesichts der Tatsache, dass ich ein persönlich gewidmetes und signiertes Exemplar fast ein halbes Jahr ungelesen im Regal stehen lassen habe. Sie schien mir nie passend, die Zeit für die Kindheit eines polnischen Flüchtlingsjungen. Seine Erinnerungen begannen in der Schlesenburg, eine riesige, makellose Wohnbausiedlung, bestehend aus sechzig Wohnungen. Hier wohnten sie, der neunjährige Ich-Erzähler zusammen mit seinen Eltern. Und auch wenn in der Burg allerlei geschah (kein SPOILER: die Witwe Galówka verbrennt auf den ersten Seiten), so galt meine Aufmerksamkeit immer dieser Familie, stets von Melancholie begleitet, die mich zutiefst berührte. So wuchs unser junger Protagonist in einem Umfeld auf, in dem angenommen wurde, dass Integration am besten funktioniere, indem man die Kinder nicht mit dem Thema Herkunft ablenkte. Die zentrale Frage ist: wo gehört man hin, wenn man nicht weiß, wo man hergekommen ist? Munter sprudeln die Worte des Ich-Erzählers hervor, die Liebe zur Sprache ist dabei unbestreitbar. Sein Alter spiegelt sich in seiner Erzählweise wieder. Da wird wild umhergesprungen, vor und zurück, raus oder runter. Nie habe ich Kindheit so schön gelesen. Womit wir wieder bei meinem Dilemma wären: wie fasse ich das Erlebte in Worte? Ich ergebe mich @paulbokowski, lege mich in mein Bett, ziehe mir die Decke über den Kopf und warte still und sehnsüchtig auf dein nächstes Buch. Okay?

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