Russian Roulette Erste Kugel

Zermahlendes vorläufiges Ende

MJ aus Mystic am 08.06.2025
Bewertungsnummer: 2510803
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Russian Roulette von Maria O'Hara / Don Both Dritte Kugel – 3. Teil der Trilogie Im dritten und letzten Teil der Russian Roulette Reihe dürfen wir bis zum bitteren Ende mit fiebern. Das Drama um Nastasia und Vladimir spitzt sich weiter zu und weitere liebenswerte Charaktere werden in den Strudel um Loyalität und Verrat mit reingezogen. Das vorläufige Ende ist der Vorgeschmack auf die vierteilige Russian Blood Reihe, in welcher viele offenen Fragen beantwortet werden sollen. Leider bleiben sich die Autoren darin treu, weiterhin jede Handlung und Gefühle in jedem Kapitel zu Wiederholen. Irgendwann gewöhnt man sich daran und beginnt damit Passagen zu überspringen. Da sie keinen neuen Inhalt liefern. Einige Wörter wie mahlen oder zermahlen in Bezug auf Zähne werden besonders gerne benutzt. – hoffentlich haben alle Mitglieder der Mafia-Familie eine Beißschiene vom Zahnarzt verschrieben bekommen. Ansonsten umgibt sich das Buch weiter mit Metaphern aus dem Bereich des Feuers oder der Metamorphose eines Schmetterlings. Der Schluss ist traurig, sollte aber in einer Mafia-Familie nicht überraschen, wer mit dem Betrug spielt, muss mit den Konsequenzen rechnen. 4/5 Sternen für eine schönes Story-Telling, man hofft darauf das alles gut wird und fiebert mit den liebgewonnenen Charakteren bis zur letzten Seite mit. Punkteabzug für die ständigen Wiederholungen von Handlungen aus dem vorherigen Kapitel

Wenn Schmerz zu Poesie wird und Liebe in jeder Zeile lebt

Jacki aus Leipzig am 23.05.2025
Bewertungsnummer: 2497265
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Dieses Buch hat mich nicht einfach nur mitgenommen – es hat mich verschlungen, zerrissen, ausgespuckt und am Ende mit zitternden Händen zurückgelassen. Es war der letzte Teil einer Reihe, die so viel gegeben hat, so tief berührt hat, so voller Leben war – und die nun mit einem Abschluss endet, der sich einerseits wie ein Ende anfühlt und andererseits der Beginn von etwas Großem ist. Etwas, das kommen muss, kommen wird – auch wenn es jetzt gerade nur Schmerz gibt. Ich habe diese Geschichte in mich hineingesogen, ohne zu merken, wie die Stunden vergehen. Es ging gar nicht anders – ich konnte das Buch nicht weglegen, so sehr hat es mich an sich gefesselt. Die Worte haben sich wie Nadeln unter die Haut geschoben, haben gebrannt, gestochen, geliebt, zerstört – und ich habe sie willkommen geheißen, weil sie so wahr waren, so intensiv, so vielschichtig. Es war ein Rausch aus Hoffnung und Hoffnungslosigkeit, aus tiefster Liebe und bitterster Verzweiflung. Die letzten Seiten haben mich vollkommen zerrissen. Ich habe geweint – nicht still und leise, sondern unaufhaltsam, stundenlang, mit offenem Herzen und brennender Seele. Der Schmerz dieser Geschichte ist keine Pose, kein Drama – er ist echt. Er geht durch die Knochen. Durch die Seele. ACHTUNG SPOILER Kyrill im Schmetterlingshaus, das Begräbnis, diese letzten Worte, diese Schuhe und das Bild, die Kristian in den Sarg legt – es war zu viel und gleichzeitig genau richtig. Es hat wehgetan, wie echte Liebe wehtun kann, wenn sie nicht mehr gehalten werden kann, wenn sie an der Welt zerbricht. Und doch – bei all dem Schmerz war es auch so unendlich schön. Denn zwischen all dem Blut und den Tränen schlägt das Herz dieser Geschichte unaufhaltsam weiter. Es pulsiert in jedem Satz, in jeder Berührung, in jeder Erinnerung. In jedem unausgesprochenen “Was wäre, wenn”. Und es zeigt, dass Liebe nicht nur dann existiert, wenn sie ein Happy End bekommt – sondern vor allem dann, wenn sie über das Ende hinaus Bestand hat. Wenn sie selbst im Sterben noch alles erfüllt. Diese Reihe hat mich nicht nur durch Höhen getragen, sondern auch durch tiefste Täler. Sie hat mir nicht nur Freude geschenkt, sondern auch Leere, Wut, Verlust. Und genau das macht sie so wertvoll. Denn echte Geschichten fühlen sich nicht nur gut an – sie fühlen sich echt an. Und diese hier hat alles in mir zum Klingen gebracht. Vielleicht ist es (noch) kein Happy End. Vielleicht ist es ein Riss, ein Bruch, ein Abgrund. Aber wer die Bros kennt, der weiß: Das ist nicht das Ende. Es kann nicht das Ende sein. Alles, was passiert ist – all der Schmerz, all die Zerstörung – war notwendig, um etwas Größeres vorzubereiten. Und auch wenn man jetzt nur Trümmer sehen kann, könnt ihr daran glauben, dass diese Geschichte auf genau diesen Trümmern etwas Unvergessliches erbauen wird. Denn nur wer so sehr fühlen kann, so sehr wehtun kann – der kann auch überwältigend heilen.