Für immer, euer Prince

Ein urkomisches und tragisches Fiasko

Jenny Wons aus Bergheim am 23.09.2024
Bewertungsnummer: 2298965
Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Dies ist Matt Haigs erster Roman und bereits hier zeigt sich sein großes Talent, mit dem er ein Thema behandelt, das sich wie ein roter Faden durch sein gesamtes Werk ziehen wird: der Mensch und seine Beziehungen, die in die Brüche gehen. Er beleuchtet dabei auf einfühlsame Weise den Schein, die Heuchelei, den Zusammenbruch des natürlichen Zustands und die Auswirkungen auf die Psyche und die Stimmung. Prince, der liebe Labrador des Hauses Hunter, hat es sich zur Aufgabe gemacht, seine menschliche Familie zu beschützen. Prince folgt dabei dem Kodex seiner Rasse und hat die wichtige Aufgabe, die Hunters zusammenzuhalten – und das macht er mit ganzem Herzen. Dieser Roman, der aus der Sicht des Hundes erzählt wird, ist ausgesprochen tragikomisch und wirklich ganz wunderbar zu lesen. Das Buch liest sich schnell und vergnüglich. Die tragischen Fakten der Geschichte werden durch den ungewöhnlichen Erzähler zwar ein wenig verwässert, aber das tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Die Ereignisse der Menschen folgen den Regeln der alten, klassischen Dramen, mit fast shakespearschen Anklängen, was dem Ganzen eine ganz besondere Note verleiht. Zynisch und surreal, aber einfach großartig! Ich muss gestehen, dass ich Geschichten, die aus der Sicht eines Tieres erzählt werden, nur selten etwas abgewinnen kann. Aber da ich eine sehr hohe Meinung von Matt Haig habe, beschloss ich, mich trotzdem an die Lektüre von "Für immer, euer Prince" zu wagen. Und ich habe es geschafft, denn Prince ist ein so zärtlicher und treuer Hund, dass er sofort die Sympathie des Lesers erlangt. Aber leider ist er auch ein bisschen zu naiv. Er hat leider die Erfahrung gemacht, dass Menschen manchmal nicht so handeln, wie es eigentlich sinnvoll wäre. Diese verleiten Männer und Frauen leider dazu, manchmal Handlungen gegenüber ihren Mitmenschen zu begehen, die nicht so sinnvoll sind und möglicherweise sogar jemandem schaden, obwohl der arme Prinz sich so bemüht, das zu verhindern. Das Ende der Geschichte ist leider sehr traurig und zeigt uns, dass selbst ein Gott aus einer anderen Welt, der in Gestalt eines Labradors erscheint, die Menschen nicht vor dem Untergang bewahren kann. Denn wir Menschen neigen dazu, immer wieder die gleichen Fehler zu machen. Ich habe richtig mitgefühlt, als ich diesen Hund gesehen habe. Es war von Anfang bis Ende rührend. Die Situation war folgende: Er lebte in einer Familie, die leider auseinanderfiel. Er musste mit ihnen leiden und sich manchmal die Schuld für ihre Fehler geben oder Dinge tun, auf die er nicht stolz war, nur um sie zu schützen. Das war sicherlich keine leichte Situation für ihn. Die anderen Charaktere sind ebenfalls wunderbar beschrieben, seien es die Menschen oder die anderen Hunde. Wenn ihr gerne eine Geschichte über eine Familie liest, die mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, und dabei mehr über die menschlichen Charaktere und ihre Beziehungen zueinander erfahren möchtet, dann könnte dieses Buch genau das Richtige für euch sein. Matt Haig ist ein Autor, der mit viel Gefühl und Einfühlungsvermögen schreibt. Er hat jedoch auch eine kritische Haltung gegenüber der Spezies Mensch. Diese Haltung ist nicht weit hergeholt, sondern durchaus berechtigt. Fazit: Dieses wunderschöne Buch wird aus der Sicht des lieben Labradors Prince erzählt, dem Protagonisten dieser zauberhaften Geschichte. Ich habe das Buch wirklich sehr genossen und fand es ganz entzückend. Matt Haigs Geschichten sind immer wieder von Originalität gespickt und auch dieser Einzelband hat mir sehr zugesagt. 4 von 5 Sternen!

•Spannend•Emotional• Ich konnte lachen und weinen!

BinesBookSoul am 13.09.2024
Bewertungsnummer: 2291314
Bewertet: Buch (Taschenbuch)

„Für immer Euer Prince“ von Matt Haig (Rezensionsexemplar) Ich habe den Klappentext dieses Buches gelesen und wusste sofort, dass ich es lesen muss. Ich habe selbst einen Hund und kenne die Gepflogenheiten zwischen Hund und Mensch. Sofort hatte ich eine Idee, worum es in diesem Buch geht, und genau das hat mein Interesse geweckt: Ein Hund, der seine Familie beschützt und dadurch möglicherweise Schwierigkeiten bekommen könnte. Wir begleiten hier einen jungen Labrador namens Prince, der in einer vierköpfigen Familie, den Hunters, wohnt. Natürlich ist es seine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass diese Familie glücklich ist und allgemeines Wohlbefinden herrscht, denn nicht umsonst gehört er zur Rasse der Labradore, die als die perfekten Familienhunde gelten: lieb, sozial, loyal usw. Wir lesen aus der Sicht des Hundes und erfahren, wie er die Welt der Menschen betrachtet. Allein das ist schon spannend. Hunde nehmen ihre Umgebung nämlich überwiegend mit der Nase wahr, während Menschen dies mit den Augen tun. Prince tritt auch in Austausch mit anderen Hunden seiner und anderer Rassen und selbst da gibt es unterschiedliche Sichtweisen auf die Familien der jeweiligen Hunde. Immer wieder bekommen wir Auszüge aus dem Labrador-Pakt zu lesen, sodass wir uns besser in die Gedankenwelt von Prince hineinversetzen können. Leider geht es in der Familie der Hunters gerade sehr turbulent zu, und Prince muss nun verhindern, dass die Familie auseinanderbricht. Dieses Buch ist eine traurige Geschichte, die aber auch zum Nachdenken anregen soll. Sie behandelt schwierige und moralische Themen, ohne zu verurteilen. Trotzdem schafft es der Autor, sie leicht und locker mit viel Witz zu schreiben. Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, und ich konnte sowohl lachen als auch weinen. Ich gebe dem Buch verdiente 5/5 Sterne