*** Auf der Shortlist zum Deutschen Selfpublishingpreis 2018 *** Umfang der Druckausgabe: 180 Seiten »Sie sind also tot?«, fragte Herr Jakob. »Jaja«, erwiderte Frau Wanke und drängte Herrn Jakob sanft, aber bestimmt zur Seite. Es hatte angefangen zu regnen und sie hatte keinen Schirm dabei, Herr Jakob mutmaßte, dass vielleicht auch Tote nicht nass werden wollten. »Entschuldigung«, sagte er, »kommen Sie doch erst einmal herein.« Im Hausflur nahm er ihr den Mantel ab und hängte ihn an die Garderobe. - Über die Entdeckung des Winterschlafs und das Anhalten der Zeit - Hin und wieder gelingen Herrn Jakob kleine Fluchten aus seinem Leben als Bibliothekar und Berufspendler. Doch die zunehmenden Anforderungen des Alltags und eine als bedrohlich empfundene Hektik wecken in ihm eine immer stärkere Sehnsucht nach Ruhe. Die Gespräche mit einem Huhn bringen ihn endgültig dazu, sich nicht länger gegen sein Bedürfnis zu wehren: Herr Jakob beschließt zu schlafen. Traum und Wirklichkeit verschränken sich allmählich, und Herr Jakob muss sich fragen, ob seine Traumwelt weniger wahr ist als die sogenannte Realität. Sind Wachen und Schlafen nur zwei Bewusstseinszustände oder vielmehr zwei Welten, deren Wege auf wundersame Weise miteinander verbunden sind? Nachdem er das Glück des Winterschlafs entdeckt hat, fühlt Herr Jakob sich auch im Wachzustand zu neuen Wahrnehmungen befähigt. Dann trifft er auf eine Gleichgesinnte, die allerdings noch Probleme mit dem Durchhalten längerer Schlafperioden hat. Die Geschichte von einem Menschen, der sich auf eine außergewöhnliche Reise begibt und dabei einen erstaunlichen Ort entdeckt. "Die knapp 180 Seiten lasen sich wie im Schlaf weg." (HalleSpektrum) "Ein wunderbar leiser Roman über den Zauber des Staunens." (Leserstimme) "Dowidats Erzählung ist ein starkes Buch über das Gefühl der Erschöpfung in der Midlife-Crisis." (buchreport.de)
Ein leises, aber eindringliches Buch über die Welt und das Leben.
Bewertung aus Fürth am 16.01.2018
Bewertungsnummer: 1076241
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Zum Inhalt:
Die Schnellebigkeit der Zeit fordert. Sie kann auch Überfordern. Herr Jakob sehnt sich nach Schlaf, erholsam, gemütlich und einfach wunderbar langsam. Kann er beschließen einfach zu schlafen und sich der Welt zu entziehen? Wenn ja, was passiert dann?
Meine Meinung:
Herr Jakob ist müde, so müde. Er will nur noch schlafen, alles langsamer machen. In diesem Buch können die Leser mit Herrn Jakob ein Stück seines Weges mit ihm gehen. Der Alltag überfordert Herrn Jakob, Bedürfnisse seiner geschiedenen Frau, seiner Tochter und seiner Arbeit lähmen ihn. Alltägliche Dinge des Lebens, wie Schreiben von der Stadt, finanzielle Engpässe setzen ihn zusätzlich unter Druck.
Einen Ausgleich findet er normalerweise in seinem kreativen Hobby, aber auch das wirkt auf einmal nicht mehr.
Ich war sehr schnell in dem Buch angekommen, die Welt von Herrn Jakob und seine Erlebnisse haben mich immer wieder in Erstaunen versetzt. Der Schreibstil der Autorin unterstützte dies noch, da er sehr anschaulich und detailliert war. Und ich zwischen den geschriebenen Worten auch Bilder von Augen hatte. Die Szenen waren sehr ausführlich beschrieben und brachten mich nicht nur zum Staunen, sondern auch zum grinsen, wenn ich mir die beschriebenen Szenen ausmalte.
Herr Jakob fand ich sehr sympathisch, etwas weltfremd, aber das fand ich stimmig, denn er fühlt sich in der Welt ja nicht wirklich zu Hause. Seinen inneren Zwiespalt bekommt man im Laufe des Buches immer mehr mit und ich konnte diesen auch sehr gut nachvollziehen.
Der Sinn des Buches lässt mich nachdenklich zurück. So wie in dem Buch, kann man sich auch im Leben fragen, was ist Realität, was ist das Bild, das man sich selbst macht. Mich wird die Frage nach der Langsamkeit noch etwas weiter beschäftigen. Das Buch hat ein offenes Ende, wer das nicht mag, wird hier vielleicht eher unzufrieden nach dem Lesen sein. Ich selbst mag das, weil ich mir im Nachhinein noch Gedanken über ein Buch machen kann.
Wer leise Bücher mag, und eine Mischung aus Realität und Fantasie gerne liest, ist hier richtig.
Fazit:
Ein leises, aber eindringliches Buch über die Welt und das Leben.
"Herr Jakob träumt" - ein leises Buch, ein Buch, welches sich in die hektische Alltagszeit mogelt und auffordern möchte, inne zu halten, stehen zu bleiben.
Herr Jakob merkt, dass er seinem Alltag nicht mehr gerecht wird - so viele Dinge, die an ihm zerren und zurren und die Entscheidungen von ihm verlangen - bis ihm eines denkwürdigen Tages, eine Nuss direkt vom Baum ins Gesicht fällt - er hat sie fallen sehen und war nicht in der Lage auszuweichen. Ab dem Moment nimmt alles seinen Lauf uns sein Vorhaben nimmt immer mehr Konturen an.
Die Autorin A.S. Dowidat nimmt uns mit auf eine Reise, in dem sie Herrn Jakob ein Versuch unternehmen lässt, sich eine besondere Auszeit zu genehmigen. Wir werden Zeugen eines einzigartigen Projekt, das Projekt "Winterschlaf". Und es geht noch weiter - andere werden angesteckt - man vermutet eine Geheimzelle.... es wird richtig spannend, ob er er wohl der Urheber der ganzen Sache ist.
Ein Buch, welches einläd, sich selbst Gedanken über sein eigenes Leben zu machen - wo könnte ich meinen Alltag entschleunigen, wo zur Ruhe kommen und mich wieder auf Wesentliches zu besinnen.
Stellenweise hat mich das Buch an die Bilder des Surrealisten "Rene Magritte" erinnert - faszinierende Beschreibungen von Alltäglichkeiten, die einen in den Bann ziehen und die doch so fernab der Wirklichkeit scheinen.
Wann nehmen Sie ihr Projekt "Winderschlaf" in Angriff??!
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