Ada ist eine begabte junge Schauspielerin, doch ihr Leben wird von Ängsten beherrscht. So sehr, dass sie nur noch mit aufwendigen Ritualen zur Ruhe kommt und sich kaum mehr aus ihrer Wohnung traut. Weil sie die Miete seit Monaten schuldig bleibt, setzt der Vermieter ihr seinen Enkel Juri als Mitbewohner vor die Nase. Für Ada ist der junge Mann eine Zumutung, eine Invasion - oder vielleicht doch das Beste, was ihr passieren kann?
Der Autorin gelingt es einen roten Faden durch das gesamte Buch zu fädeln, sodass man es nicht so schnell wieder aus der Hand legt. Man fühlt mit den Charakteren mit und ertappt sich ab und zu Ada Mut zuzuflüstern. Man fühlt die Enttäuschungen , die Freude , die Hoffnung , die Liebe. In diesem Buch ist alles inkludiert.
Echte Protagonisten und authentische Probleme – leider etwas trocken in der Handlung
blerta am 28.09.2021
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Ada ist eine junge Schauspielerin, die sich mit ihrem Beruf kaum über Wasser halten kann und deren Leben von Ängsten beherrscht wird. Da sie die Miete nicht mehr zahlen kann, setzt ihr Vermieter ihr seinen Enkel als Mitbewohner in die Wohnung. Juri ist für Ada das Schlimmste, was ihr in diesem Moment passieren kann – oder vielleicht doch das Beste?
Meine Meinung
Der Einstieg in das Buch war verwirrend. Man befindet sich direkt mitten in Adas Gedankenflut, die von ihren Ängsten beherrscht ist und man wird nicht sofort schlau daraus. Aber es war auf jeden Fall interessant, sofort einen so direkten Einblick in die Gefühlswelt der Protagonistin zu bekommen.
Ada hat tagtäglich mit ihren Ängsten zu kämpfen, die sie überallhin verfolgen. Dementsprechend spielt die Angst in diesem Roman eine zentrale Rolle. Simone Lappert hat es geschafft, Angst mit ihren Worten glaubhaft zu vermitteln. Wenn Ada gerade eine Panikattacke erlitt, so spürte ich dieses unangenehme Gefühl in meinem Bauch ebenfalls. Im Allgemeinen sprangen die Gefühle der Protagonistin sehr gut auf mich als Leserin über. Die Autorin hat auch sehr viele schöne Metaphern benutzt – in einem Masse, sodass der Schreibstil trotzdem greifbar und flüssig war.
Ada hat Angststörungen, ja. Aber ich möchte hier erwähnen, dass die Protagonistin keinesfalls auf ihre psychische Gesundheit runtergebrochen wird. Sie kann lachen, sie kann lügen, sie kann anderen – und auch sich selbst – etwas vorspielen, aber sie kann auch in ein tiefes schwarzes Loch fallen, aus dem sie nur schwer wieder rauskommt. Und diese vielen Facetten haben mich fasziniert und mir gezeigt, was es heisst, eine authentische Protagonistin zu haben. Auch Juri fand ich sehr interessant und ich mochte seine Entwicklung im Verlauf der Geschichte.
Ich wusste eigentlich nie genau, was als nächstes auf mich zukommen würde. Der Verlauf des Buches war teils überraschend, teils aber auch etwas vorhersehbar. Was mir aber durch das gesamte Buch hindurch leider gefehlt hat, war, die Spannung. Es war nie so, dass ich an den Seiten klebte und unbedingt weiterlesen wollte. Klar – nicht jedes Buch hat auch dieses Ziel, aber bei diesem kam nie wirkliches Interesse am weiteren Verlauf bei mir auf. Nur gute Protagonisten reichen manchmal eben nicht aus, um den Leser am Ball zu halten.
Des Weiteren war die Handlung an sich eben auch nicht so mitreissend; ich habe mich eigentlich nur die gesamte Zeit über gefragt, wann endlich etwas passiert, bis ich dann auch schon beim Ende ankam und mir eingestehen musste, dass diese erwünschte Spannung nicht mehr aufkommen würde.
Das Ende mochte ich, obwohl es sehr vorhersehbar war und für mich etwas konstruiert wirkte, aber dort kam dann endlich etwas Spannung auf.
Es war ein gutes Buch, das einen mehr über die Angst und deren Umgang lehrt, aber an manchen Stellen leider etwas eintönig.
Fazit
Ein Buch mit einer authentischen und echten Protagonistin und einem schönen und flüssigen Schreibstil, der einem die Wirklichkeit vor Augen führt. Ich mochte den Ausgang der Geschichte mit Ada, die sich mit ihrem Beruf kaum über Wasser halten kann. Mit der Zeit aber wurde mir der Verlauf etwas eintönig und ich verlor das Interesse am weiteren Verlauf der Handlung. Etwas schade, da ich finde, dass das Buch sehr interessante und wichtige Werte im Bezug auf die Angst vermittelt.
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Ängste gemeinsam bewältigen ist besser, als alleine an ihnen zugrunde zu gehen
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Der Mensch ist schon ein seltsames Wesen. Im Grunde ist er nur darauf aus zu überleben, seine Existenz zu sichern und sich gegen alle Widerstände zur Wehr zu setzen. Er ist lieber allein als in Gesellschaft, denn wo weitere Menschen sind, fühlt er sich oft unwohl. Dann läuft er Gefahr sich zu blamieren, muss sich für seine Handlungen rechtfertigen und Rücksicht auf seine Mitmenschen nehmen. Ja es scheint fast so, als ist er einfach nicht für ein Zusammenleben mit anderen gemacht. Doch für ein Leben in Einsamkeit ist er ebenso wenig geschaffen, auch das Alleine sein kann und ist für ihn unerträglich. Ist für uns unerträglich. Doch warum besteht diese emotionale Paradoxie?
Auch Simone Lappert muss sich diese Frage wohl mehr als einmal gestellt haben, hat sie sie doch zum zentralen Motiv ihres Debütromans gemacht. Ada, die junge Protagonistin in ‘Wurfschafften‘, ist eine vielversprechende Schauspielerin, die zwar noch auf ihren Durchbruch wartet, aber es irgendwie schafft allein zu überleben. Doch Ada hat ein Problem: sie hat Angst. Angst vor Menschen, Angst vor der Einsamkeit, Angst plötzlich krank zu werden, viel zu schnell und qualvoll zu sterben. Ada ist eine Sklavin der Angst, Panikattacken machen ihr das Leben zur Hölle. Besonders nachts, wenn die Dunkelheit alles bestimmt und ihre Wohnung zu ihrem persönlichen Gefängnis wird. In diesen Momenten sehnt sich Ada nach anderen Menschen. Und will doch trotzdem alleine sein.
Als sie Gefahr läuft aus ihrer Wohnung geschmissen zu werden, ein Vorsprechen in München platzt und ihr Vermieter deswegen seinen Enkelsohn in ihrer Wohnung einziehen lässt, ändert sich für Ada alles. Sie ist nicht mehr allein. Und erträgt es dennoch nicht, dass da plötzlich jemand ist. Jemand, mit dem sie sich Küche und Bad teilen muss, jemand, der sie in ihren schwächsten Momenten sieht. Doch sie merkt, dass ihr dieser Jemand gut tut, ihr hilft und sie nicht im Regen stehen lässt – egal wie ablehnend sie sich ihm gegenüber verhält, wie soziophobisch sie agiert. Doch aus der Ablehnung zu ihrem Mitbewohner Juri wird Freundschaft. Und aus der Freundschaft wird mehr.
Simone Lapperts Roman ist einfach außergewöhnlich. Außergewöhnlich gut. ‘Wurfschafften‘ ist eine feinfühlige und leise Liebesgeschichte, die so komplett anders ist – und glücklicherweise frei von genretypischen Klischees und emotionalem Kitsch. Stattdessen ist dieses Buch eine mehrdimensionale und tiefgründige Persönlichkeitsstudie von zwei gebrochenen, aber glaubhaften Charakteren, die sich durch das Eingestehen ihrer Schwächen und Probleme gegenseitig helfen. Und zueinander finden. Ein brillant erzähltes Debüt voller Sinnlichkeit und Gefühl, geschrieben von einer der talentiertesten deutschsprachigen Autorinnen unserer Zeit.
Eine kleine Rolle als Leiche in einem interaktiven Theaterstück, die aber nicht die seit monaten überfällige Miete bezahlt, Panikattacken und ihr "Therapiezimmer", dass eine Wand mit allen ihren Ängsten beherbergt, fassen Adas Alltag zusammen. Als dann aber der Enkel ihres Vermieters zu ihr einzieht, Juri, verändert sich mehr als nur das Verschwinden ihres Therapiezimmers. Wahnsinnig schön geschriebenes Buch mit individuellen Menschen, die auf ihre ganz eigene Art zueinander finden!
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