M. Der Sohn des Jahrhunderts

M. Der Sohn des Jahrhunderts Roman

M. Der Sohn des Jahrhunderts

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Details

Format

ePUB 3

Kopierschutz

Nein

Family Sharing

Ja

Text-to-Speech

Ja

Erscheinungsdatum

20.02.2020

Verlag

Klett Cotta

Seitenzahl

832 (Printausgabe)

Dateigröße

4647 KB

Originaltitel

M. Il figlio del secolo

Übersetzt von

Verena von Koskull

Sprache

Deutsch

EAN

9783608115871

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20.02.2020

Verlag

Klett Cotta

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832 (Printausgabe)

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Originaltitel

M. Il figlio del secolo

Übersetzt von

Verena von Koskull

Sprache

Deutsch

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9783608115871

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Wurde sehr schnell geliefert

Bewertung am 28.11.2024

Bewertungsnummer: 2351968

Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Ich bin noch am lesen ,aber der historische Hintergrund zum Wirken des Benito Mussolini ist spannend aufgebaut,also klare Empfehlung von mir.Es weckt auch das Interesse an den folgenden Büchern der Serie zu Mussolini.
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Wurde sehr schnell geliefert

Bewertung am 28.11.2024
Bewertungsnummer: 2351968
Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Ich bin noch am lesen ,aber der historische Hintergrund zum Wirken des Benito Mussolini ist spannend aufgebaut,also klare Empfehlung von mir.Es weckt auch das Interesse an den folgenden Büchern der Serie zu Mussolini.

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Sehr interessant und in Romanform auch angenehm zu lesen.

Sue aus Uelzen am 20.12.2023

Bewertungsnummer: 2091628

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

"Nach dieser Nacht wird das Leben in der Polesine nicht mehr dasselbe sein. Der Terror breitet sich überall aus, schleichend, gleichförmig und in einen Schleier aus Raureif gehüllt." Auf über 800 Seiten erzählt Antonio Scurati in seinem Roman "M. - Sohn des Jahrhunderts" vom Benito Mussolini und vom Aufstieg des Faschismus in Italien. (Übersetzt aus dem Italienischen von Verena Koskull.) Scurati beginnt seinen Roman im Jahr 1919. Wir befinden uns im krisengeplagten Italien der Nachkriegszeit, in der Italien sich, durch den Ersten Weltkrieg geschwächt, in einem wahren politischen Trümmerfeld befindet. Die Kriegsheimkehrer werden nicht wie Helden gefeiert, sondern wie Dreck auf der Straße entsorgt. Ohne Job und Geld, traumatisiert durch das Erlebte und getrieben von ihrem Unmut, schafft es Benito Mussolino sie gegen die politische Linke zu einen. Und gerade in eben jenen politisch unsicheren Zeiten verschafft sich Mussolini Gehör und vereint die unterschiedlichsten Gruppierungen unter seinem Banner und schafft es so innerhalb von 6 Jahren den Faschismus als Staatsideologie festzuschreiben. Mussolinis Taktik ist dabei stets die gleiche: abwarten, dosieren, verlängern und weiter ausharren, um am Ende beim Verhandeln allen überlegen zu sein. Er ist ein Puppenspieler, der die Fäden seiner Marionetten in der Hand hält und diese nach Belieben tanzen lässt. Nach dem berühmten Marsch auf Rom Ende 1922, hat er es geschafft. Beim Volk ist er beliebt. Er ist einer von ihnen, der von ganz unten kommt. Der Sohn eines Dorfschmieds, der gegen alle Politiker, die den Bezug zum Volk verloren und die sich ebenso in ihren Machenschaften und Palastintrigen versunken haben, vorgeht. Doch in den eigenen Reihen hat er wahre Monster geschaffen, gegen die auch er machtlos ist. Gewalt ist an der Tagesordnung, die öffentliche Gewalt, die Mussolini lautstark verabscheut, weil sie seiner Macht schadet. Er selbst ist jedoch auch nicht zimperlich, wenn sich ihm jemand entgegenstellt. Der Mord an Giacomo Matteotti im Jahr 1924, der die Machenschaften Mussolinis mit den Amerikanern aufdecken wollte, bringt Mussolinis Pläne und Regierung im Herbst 2024 fast zum Einsturz. Hinter den Kulissen werden schon eifrig Mordpläne gegen ihn geschmiedet und im Parlament trauen sich einzelne Stimmen endlich den Mund aufzumachen. So sagt der Magnat Ettore Conti im Senat: "Zwar ist es dem Faschismus gelungen, das Land materiell wieder auf die Beine zu stellen, doch in seiner moralischen Aufrichtung hat er versagt." Doch Mussolini schafft einen Überraschungscoup mit einer simplen Wahlrechtsreform. Und da es den Karrierepolitikern einzig und allein um ihre eigene Wiederwahl geht - egal, ob das Land vor die Hunde geht - reihen sich alle wieder hinter Mussolini ein, die Sozialisten, die Kommunisten, die Volksparteiler wie auch die Faschisten ...
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Sehr interessant und in Romanform auch angenehm zu lesen.

Sue aus Uelzen am 20.12.2023
Bewertungsnummer: 2091628
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

"Nach dieser Nacht wird das Leben in der Polesine nicht mehr dasselbe sein. Der Terror breitet sich überall aus, schleichend, gleichförmig und in einen Schleier aus Raureif gehüllt." Auf über 800 Seiten erzählt Antonio Scurati in seinem Roman "M. - Sohn des Jahrhunderts" vom Benito Mussolini und vom Aufstieg des Faschismus in Italien. (Übersetzt aus dem Italienischen von Verena Koskull.) Scurati beginnt seinen Roman im Jahr 1919. Wir befinden uns im krisengeplagten Italien der Nachkriegszeit, in der Italien sich, durch den Ersten Weltkrieg geschwächt, in einem wahren politischen Trümmerfeld befindet. Die Kriegsheimkehrer werden nicht wie Helden gefeiert, sondern wie Dreck auf der Straße entsorgt. Ohne Job und Geld, traumatisiert durch das Erlebte und getrieben von ihrem Unmut, schafft es Benito Mussolino sie gegen die politische Linke zu einen. Und gerade in eben jenen politisch unsicheren Zeiten verschafft sich Mussolini Gehör und vereint die unterschiedlichsten Gruppierungen unter seinem Banner und schafft es so innerhalb von 6 Jahren den Faschismus als Staatsideologie festzuschreiben. Mussolinis Taktik ist dabei stets die gleiche: abwarten, dosieren, verlängern und weiter ausharren, um am Ende beim Verhandeln allen überlegen zu sein. Er ist ein Puppenspieler, der die Fäden seiner Marionetten in der Hand hält und diese nach Belieben tanzen lässt. Nach dem berühmten Marsch auf Rom Ende 1922, hat er es geschafft. Beim Volk ist er beliebt. Er ist einer von ihnen, der von ganz unten kommt. Der Sohn eines Dorfschmieds, der gegen alle Politiker, die den Bezug zum Volk verloren und die sich ebenso in ihren Machenschaften und Palastintrigen versunken haben, vorgeht. Doch in den eigenen Reihen hat er wahre Monster geschaffen, gegen die auch er machtlos ist. Gewalt ist an der Tagesordnung, die öffentliche Gewalt, die Mussolini lautstark verabscheut, weil sie seiner Macht schadet. Er selbst ist jedoch auch nicht zimperlich, wenn sich ihm jemand entgegenstellt. Der Mord an Giacomo Matteotti im Jahr 1924, der die Machenschaften Mussolinis mit den Amerikanern aufdecken wollte, bringt Mussolinis Pläne und Regierung im Herbst 2024 fast zum Einsturz. Hinter den Kulissen werden schon eifrig Mordpläne gegen ihn geschmiedet und im Parlament trauen sich einzelne Stimmen endlich den Mund aufzumachen. So sagt der Magnat Ettore Conti im Senat: "Zwar ist es dem Faschismus gelungen, das Land materiell wieder auf die Beine zu stellen, doch in seiner moralischen Aufrichtung hat er versagt." Doch Mussolini schafft einen Überraschungscoup mit einer simplen Wahlrechtsreform. Und da es den Karrierepolitikern einzig und allein um ihre eigene Wiederwahl geht - egal, ob das Land vor die Hunde geht - reihen sich alle wieder hinter Mussolini ein, die Sozialisten, die Kommunisten, die Volksparteiler wie auch die Faschisten ...

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M. Der Sohn des Jahrhunderts

von Antonio Scurati

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Pascal Endres

Thalia Karlsruhe – EKZ Am Ettlinger Tor

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Benito Mussolini hat das an Schrecken...

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Benito Mussolini hat das an Schrecken nicht gerade arme 20. Jahrhundert entscheidend mit geprägt. Aber wie kam er an die Macht? Dies schildert eindrucksvoll diese Romanbiografie von Antonio Scurati. Eine Lektüre über das versagen von Demokratien.
  • Pascal Endres
  • Buchhändler/-in

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Benito Mussolini hat das an Schrecken...

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Benito Mussolini hat das an Schrecken nicht gerade arme 20. Jahrhundert entscheidend mit geprägt. Aber wie kam er an die Macht? Dies schildert eindrucksvoll diese Romanbiografie von Antonio Scurati. Eine Lektüre über das versagen von Demokratien.

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Matthias Kesper

Thalia Kassel

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5/5

"Herrschaft ist das instinktive Bedürfnis eines jeden Individuums, das sich durchs Leben kämpft!"

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

"Und wenn die Völker diesen Stachel nicht mehr spüren, sind sie nur noch totes Fleisch..." (Benito Mussolini auf dem 3. Nationalkongress der Faschisten, 1921) Keine Kurzbesprechung könnte diesem monumentalen Roman gerecht werden. Zumal es sich hier nur um den ersten Teil einer Trilogie handelt, in deren Mittelpunkt Aufstieg und Fall Mussolinis steht, aber auch die gesamte europäische Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Alles beginnt 1919, Italien liegt wirtschaftlich am Boden, die Armut ist immens, fast mittelalterlich sind die Lebensumstände vor allem der ländlichen Bevölkerung im Norden des Landes. Obwohl eigentlich Siegermacht des Ersten Weltkriegs, fühlt man sich als Verlierer. Regierungen kommen und gehen, von Revolution, wie in Russland, von einer Räte-Republik ist die Rede, Parteien gründen sich, steigen auf, und verglühen, aber niemand ist in der Lage, dem Land Stabilität zu bringen, den Hunger einzudämmen, die Schere zwischen "denen da oben" und "denen da unten" auch nur ein wenig zu schliessen. Linke, Rechte, Katholiken, Ungläubige, Königstreue, Monarchistenhasser, sie alle werden jeweils von Presseerzeugnissen unterstützt, gegen die selbst die heutige englische Sensationspresse maßvoll wirkt. Mitten drin: Benito Mussolini, Ende dreißig, ehemaliger Redakteur eines stramm sozialistischen Blattes, jetzt Chef seiner eigenen Zeitung. Ein Mann, der keinen genauen Plan hat, wie die Zukunft zu gestalten sein wird, aber der weiß, auf jeden Fall gänzlich anders. Ausgestattet mit einem phänomenalen politischen Instinkt, mit einem absoluten Feeling dafür, was wann und wo möglich ist. Nur ganze fünf Jahre benötigen seine "Fasci", um von den belächelten Anfängen (Eine Partei, die der Sohn eines Dorfschmieds gegründet hat, kann den etablierten politischen Mächten ja wohl kaum gefährlich werden...) über eine Zeit der Straßenkämpfe und rohen Gewalt bis in die Regierung zu gelangen, und sich ein Land untertan zu machen, das scheinbar nur darauf gewartet hat... Und dafür benötigt Antonio Scurati also über 800 Seiten? Ja, und jede einzelne ist es wert! Selten in der Literatur ist ein Autor so tief in die Psyche einer historischen Figur eingetaucht. Scurati ist Historiker, er weiß um Fakten, als Romancier gelingt es ihm bewundernswert, Fleisch auf das Skelett der Historie zu packen. Das liest sich extrem spannend, ist pointiert und wortgewaltig geschrieben, und immer wieder mit Zitaten aus Parlament, Presse und Politik belegt. Und glauben Sie mir, in diesem Buch sind selbst diese Belege genial ausgewählt, man liest sie oftmals mit Schaudern, so viel hätte man, wenn schon nicht voraussehen, dann aber doch ahnen können. Aber Italien war einfach "reif" für diese Form der Politik... Und wer jetzt sagt: Das ist doch alles Geschichte, lange her und kann sich wohl kaum wiederholen, der lese dieses Buch erst recht - es ist ein grandioses Lehrstück, wie man, die nötige Bauernschläue, Redegewandheit, und Skrupellosigkeit voraus gesetzt, Demokratien sehr einfach zu Fall bringen kann. Die Trumps, Johnsons und Bolsonaros dieser Welt stimmen, wenn sie Scuratis Meisterwerk denn lesen würden, sicherlich zu..... "Da ist er. Der neue Mann, der Mann der Jugend nach all dem "alten Eisen", der Mann der Wiedergeburt nach dem Niedergang. Da ist er, der starke Mann, der Mann der Gewalt, die er besänftigen wird, der Mann des Kampfes, den er beenden wird, der Mann, der eine Wüste geschaffen und sie Frieden genannt hat. Der geniale und mitreißende Triumphator, der Despot, der die Massen unterjochen und die Ordnung wiederherzustellen weiß. Das enttäuschte Volk, aufgerieben vom endlosen, vergeblichen Drama, in dem alles miteinander verwoben, aber nichts je von Dauer ist, erwartet ihn sehnlich. Politik, da darf es keine Zweifel geben, wird Religion..."
  • Matthias Kesper
  • Buchhändler/-in

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"Herrschaft ist das instinktive Bedürfnis eines jeden Individuums, das sich durchs Leben kämpft!"

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

"Und wenn die Völker diesen Stachel nicht mehr spüren, sind sie nur noch totes Fleisch..." (Benito Mussolini auf dem 3. Nationalkongress der Faschisten, 1921) Keine Kurzbesprechung könnte diesem monumentalen Roman gerecht werden. Zumal es sich hier nur um den ersten Teil einer Trilogie handelt, in deren Mittelpunkt Aufstieg und Fall Mussolinis steht, aber auch die gesamte europäische Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Alles beginnt 1919, Italien liegt wirtschaftlich am Boden, die Armut ist immens, fast mittelalterlich sind die Lebensumstände vor allem der ländlichen Bevölkerung im Norden des Landes. Obwohl eigentlich Siegermacht des Ersten Weltkriegs, fühlt man sich als Verlierer. Regierungen kommen und gehen, von Revolution, wie in Russland, von einer Räte-Republik ist die Rede, Parteien gründen sich, steigen auf, und verglühen, aber niemand ist in der Lage, dem Land Stabilität zu bringen, den Hunger einzudämmen, die Schere zwischen "denen da oben" und "denen da unten" auch nur ein wenig zu schliessen. Linke, Rechte, Katholiken, Ungläubige, Königstreue, Monarchistenhasser, sie alle werden jeweils von Presseerzeugnissen unterstützt, gegen die selbst die heutige englische Sensationspresse maßvoll wirkt. Mitten drin: Benito Mussolini, Ende dreißig, ehemaliger Redakteur eines stramm sozialistischen Blattes, jetzt Chef seiner eigenen Zeitung. Ein Mann, der keinen genauen Plan hat, wie die Zukunft zu gestalten sein wird, aber der weiß, auf jeden Fall gänzlich anders. Ausgestattet mit einem phänomenalen politischen Instinkt, mit einem absoluten Feeling dafür, was wann und wo möglich ist. Nur ganze fünf Jahre benötigen seine "Fasci", um von den belächelten Anfängen (Eine Partei, die der Sohn eines Dorfschmieds gegründet hat, kann den etablierten politischen Mächten ja wohl kaum gefährlich werden...) über eine Zeit der Straßenkämpfe und rohen Gewalt bis in die Regierung zu gelangen, und sich ein Land untertan zu machen, das scheinbar nur darauf gewartet hat... Und dafür benötigt Antonio Scurati also über 800 Seiten? Ja, und jede einzelne ist es wert! Selten in der Literatur ist ein Autor so tief in die Psyche einer historischen Figur eingetaucht. Scurati ist Historiker, er weiß um Fakten, als Romancier gelingt es ihm bewundernswert, Fleisch auf das Skelett der Historie zu packen. Das liest sich extrem spannend, ist pointiert und wortgewaltig geschrieben, und immer wieder mit Zitaten aus Parlament, Presse und Politik belegt. Und glauben Sie mir, in diesem Buch sind selbst diese Belege genial ausgewählt, man liest sie oftmals mit Schaudern, so viel hätte man, wenn schon nicht voraussehen, dann aber doch ahnen können. Aber Italien war einfach "reif" für diese Form der Politik... Und wer jetzt sagt: Das ist doch alles Geschichte, lange her und kann sich wohl kaum wiederholen, der lese dieses Buch erst recht - es ist ein grandioses Lehrstück, wie man, die nötige Bauernschläue, Redegewandheit, und Skrupellosigkeit voraus gesetzt, Demokratien sehr einfach zu Fall bringen kann. Die Trumps, Johnsons und Bolsonaros dieser Welt stimmen, wenn sie Scuratis Meisterwerk denn lesen würden, sicherlich zu..... "Da ist er. Der neue Mann, der Mann der Jugend nach all dem "alten Eisen", der Mann der Wiedergeburt nach dem Niedergang. Da ist er, der starke Mann, der Mann der Gewalt, die er besänftigen wird, der Mann des Kampfes, den er beenden wird, der Mann, der eine Wüste geschaffen und sie Frieden genannt hat. Der geniale und mitreißende Triumphator, der Despot, der die Massen unterjochen und die Ordnung wiederherzustellen weiß. Das enttäuschte Volk, aufgerieben vom endlosen, vergeblichen Drama, in dem alles miteinander verwoben, aber nichts je von Dauer ist, erwartet ihn sehnlich. Politik, da darf es keine Zweifel geben, wird Religion..."

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