Ein fesselnder Pageturner und eine nuancierte Familiengeschichte: Angie Kims neuer Roman »Happiness Falls«
Von einer Wanderung in den Wäldern Virginias kehrt nur der 14-jährige Eugene zurück, sein Vater ist spurlos verschwunden. Eugene ist aufgrund einer Autismus-Spektrum-Störung stumm und kann nicht mitteilen, was geschehen ist, wodurch er schnell selbst ins Zentrum der Ermittlungen gerät. Seine 20-jährige Schwester Mia beginnt eigene Nachforschungen anzustellen - und kommt einer Reihe von Geheimnissen auf die Spur, die die bürgerliche Fassade der Familie bröckeln lassen.
Ein mitreißender Pageturner voller überraschender Wendungen und ein sensibel erzählter Familienroman über die Frage, wie gut wir einander je kennen können.
Ein besonderer Roman - detailreich und nah erzählt
Nicoles Bücherwelt am 15.04.2025
Bewertungsnummer: 2467103
Bewertet: eBook (ePUB)
„Happiness Falls“ ist der neue Roman von Autorin Angie Kim und erzählt die Geschichte von einer Familie, einem rätselhaften Verschwinden und einigen Geheimnissen.
Im Mittelpunkt steht die Familie Parson/Park (die Kinder tragen den kombinierten Nachnamen Parkson): Die Eltern Adam und Hannah und deren Kinder – die zwanzigjährigen Zwillinge Mia und John und der vierzehnjährige Eugene, der aufgrund einer Autismus-Spektrum-Störung nicht sprechen kann. Als Eugene plötzlich von einem gemeinsamen Ausflug mit seinem Vater in einen nahegelegenen Park allein zurückkommt und Adam spurlos verschwunden ist, ändert sich plötzlich alles. Da Eugene nicht mitteilen kann, was geschehen ist, gerät er schnell ins Visier der polizeilichen Ermittlungen. Mia beginnt ihre eigenen Nachforschungen und entdeckt schnell einige Geheimnisse, die alles noch rätselhafter machen. Doch nach und nach kommt einiges ans Licht, das alles ändert…
Von Anfang an hat der Roman eine besondere Atmosphäre und insgesamt einen außergewöhnlichen Stil. Die Handlung ist in der Ich-Perspektive aus der Sicht der älteren Schwester Mia geschrieben, die neben den aktuellen Geschehnissen auch noch einiges mehr schildert. Neben Erinnerungen aus der Vergangenheit, insbesondere besondere Situationen und den Alltag mit ihrem Bruder Eugene, gibt es auch viele Details zu Eugenes Diagnose. Wir erfahren, dass er neben dem Autismus noch eine seltene Gen-Anomalie hat, die u.a. motorische Probleme und Stummheit zur Folge hat.
Alles wird gut und verständlich geschildert, sodass wir Eugene, sein Gemüht und dessen Alltag und die damit einhergehenden Herausforderungen sehr gut kennen lernen.
Überraschend hier ist die gesamte Entwicklung der Handlung: Neben den aktuellen Entwicklungen und medizinischen Erklärungen rund um Eugene werden auch weitere Themenfelder angeschnitten - darunter Wissenschaftliches, Philosophie und verschiedene Theorien.
Es gibt einige lose Fäden, die sich nach und nach miteinander verbinden und das auf überraschende Weise.
Alles lässt sich auf besondere Weise spannend verfolgen, nur ab und an waren einige Ausführungen etwas zu sehr in die Länge gezogen. Das Ende wiederum hätte ich mir noch etwas klarer gewünscht. Doch ich glaube, es sollte genau so sein.
Sehr lesenswert und informativ ist auch das Nachwort der Autorin, in dem klar wird, wie viel Recherche und Herzblut sie in dieses Buch gesteckt hat.
Mein Fazit: Ein besonderer Roman, der einige Überraschungen bereithält – sowohl vom Handlungsverlauf als auch bei den Themenfeldern. Es steckt viel mehr hinter allem als zunächst gedacht.
HAPPINESS FALLS ist kein rasanter Krimi, sondern ein Roman mit viel Hintergrund und Informationen, aber gleichzeitig atmosphärisch tiefgründig und auch auf gewisse Weise spannend. Insgesamt außergewöhnlich im gesamten Aufbau und oft sehr detailreich (und manchmal etwas ausschweifend) in themenbezogenen Ausführungen, aber gleichzeitig auch packend und überraschend. Ich vergebe vier Sterne und eine Leseempfehlung.
Die Ich-Erzählerin Mia erzählt von dem Tag, als ihr Vater verschwand und der Zeit danach. Ihr Bruder war bei ihm, kann aber aufgrund seiner Erkrankungen nicht erzählen, was passiert ist. Wo ist der Vater? Was ist mit ihm geschehen? Die Geschichte hat immer wieder überraschende Wendungen, wenn es eine neue, scheinbar plausible Theorie gibt, was mit dem Vater passiert sein könnte. Ich fand es sehr spannend. Mia reflektiert, wie es damals war und wie sie und die Familie gehandelt haben. Dabei gibt es immer mal wieder sarkastische, humorvolle Kommentare. Sehr interessant ist, was man über die Erkrankungen und mögliche Kommunikationswege erfährt. Und man lernt, dass man jedem Menschen mit Respekt begegnen und genau hinschauen sollte, was dieser kann.
Ich fand die Geschichte sehr spannend und habe viele interessante Informationen erhalten. Den Schreibstil fand ich sehr angenehm. Ich werde auf jeden Fall weitere Bücher der Autorin lesen.
„Happiness Falls“ ist ein sehr packender Pageturner. Er ist einfallsreich, mit überraschenden Wendungen und gut konstruiert und das Ende lässt alles in einem neuen Licht erscheinen.
Das Thema Autismus und nonverbale Kommunikation hat mich noch sehr interessant. Allerdings war mir die Exkursion in die teilweise mathematischen Abgründe der Glücksforschung dann doch ein bisschen zu viel. Hat mich insgesamt nicht voll überzeugt, aber spannend war der Titel doch!
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"Ich glaube, dass die Trennlinie zwischen Optimismus und vorsätzlicher Blödheit hauchdünn ist"(S.11)
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Dies ist nicht einfach "nur" die Geschichte eines vermissten Vaters. Es ist ein vielschichtiger Roman, der das intime Bild einer Familie zeichnet, die vor besondere Herausforderungen gestellt wird. Voller philosophischer Fragen, existenzieller Ängste und Einblicke in eine Krankheit und deren Therapieversuche, die einen staunend zurücklässt. Erzählt wird die Geschichte ganz subjektiv von der sehr direkten Mia, die kaum ein Blatt vor den Mund nimmt. Genau dadurch wird der Roman noch mehr zu etwas ganz Besonderem.
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